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Die Südseite der ehemaligen Pfarrkirche, rechts das Kriegerdenkmal. Im Hintergrund der gedrehte Turmhelm.
Aufn.: Biemcr
strengungen machte, einen Pfarrer eingesetzt zu erhalten, zumal ja im Dorf „von
alters hero" ein Pfarrhof als Wohnsitz eines Pfarrherrn vorhanden war, beweist
folgender Brief an Abt Philipp von Gengenbach vom 9. Juni 15277): „ . . . Erstlich
hat Herr Jacob (Jacob Rotte) pfarrer zu Zell, verwylligt vnd zugesagt ein prie-
ster, der zu Byberach heüslicher wonnung sytzen soll. Item, auch mehr versprochen
alls Zwelff Omen wins, auch aylff fyrtell korns von seym Corpus zu geben. Zum
andern, handt wir philips (von gottes gnaden Appt des Gotzhus zu Gengenbach)
mit sampt vnserm Convent auch bewylliget, zu geben demselben priester acht
Omen wins vnd Neun firtell Korns. Zürn drytten, Ein gericht zu Byberach mit-
sampt der gemeind Inwohner daselbst, auch bewylligt vnd zugesagt, zu raychen
eym priester all das Jhenig, so von alter her hergibig gewesen, es sey Dreyssigsten,
Opfer, Selgereth, Zehendt, Henner vnd genß ..."
Renovation der Kirche 1618
Erst am 29. August 1618 war es dann soweit, daß der Straßburger Bischof
Leopold (Erzherzog von Österreich) das Biberacher Kirchengemeindeleben aus
seinem Dornröschenschlaf erweckte und seine Erneuerung veranlaßte8): „. . . es ist
uns mit schwerer Klage dargelegt worden, daß die Einwohner von Biberach bis
jetzt dem Parochus der Pfarrkirche der Stadt Zell unterworfen waren und zu ihm
8) und«) GLA Karlsruhe, Abt. 30/13, 22 und 30/14, 1.
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