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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 194
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Ragnhilds Schwester Sigrun, die auch in Nordrach weilte, sollte Dr. Walthers dritte
Frau und somit die Stiefmutter von Dr. Gerda Walther werden.

Als Dr. Otto Walther seiner Heilanstalt nicht mehr in voller Kraft vorstehen konnte,
entschloß er sich 1908 zur Aufgabe seines Lebenswerkes. Er bot das Sanatorium mit allen
Liegenschaften — es waren immerhin 70 Morgen Land und ein Dutzend Gebäude — der
Stadt Offenburg zum Kaufe an. Leider hat die Stadt nicht zugegriffen. Da er sein Lebenswerk
nur der öffentlichen Fürsorge anheimgeben wollte, verkaufte er an den badischen
Staat — die Landesversicherungsanstalt — das Anwesen.

Durch zweimalige Vergrößerung 1924—1927 und 1967/68 hat sich das Antlitz der
Heilstätte, die heute als „Heilstätte Klausenbach" firmiert, wesentlich geändert. Nur wer
sie besucht, kann sich ein Bild von der heutigen Anlage machen.

Vom Schwarzwald zog die Familie Walther an den Starnberger See. Am Ostufer,
zwischen Aufkirchen und Leoni, wurde eine Villa mit einem Bauernhof erstanden. Es war
die Villa des Kammersängers Eugen Gura. Zur Freude von Klein-Gerda wurden die
Ponys Taffy und Moppel in das neue Domizil mitgenommen. Wie in Nordrach weilten
auch dort sozialdemokratische Parteigrößen oft zu Besuch.

Und noch einmal wurde umgezogen! 1917 erfolgte, der besseren ärztlichen Behandlung
wegen, die Ubersiedlung nach Baden-Baden. In einer Villa in herrlicher Lage, in der
Richard Wagner einmal gewohnt hatte, verbrachte Dr. Otto Walther die letzten zwei
Lebensjahre. Am 6. April 1919 erlosch sein Lebenslicht. Ein großer Wohltäter der Menschheit
entschlief in aller Stille. Sein Werk aber wirkte weiter.

Daß heute vier große Heilstätten sich um die Wiedergesundung lungenkranker Menschen
mühen, nämlich die „Heilstätte Klausenbach", „Das Schwarzwaldsanatorium", das „Kurhaus
Nordrach" und das „Sanatorium Winkelwald", geht auf die Initiative Dr. Walthers
zurück.

Seine Methode wurde teilweise übernommen in das Rindwood Sanatorium in Wales
(England) und in das Linfjord-Sanatorium (Dänemark).

Wird wohl einmal eine Straße, ein Platz oder eine Erinnerungstafel an sein Nordracher
Wirken zum Wohle der Menschheit erinnern? — Wir wollen es hoffen.

Die Ritter und Edelknechte von Gippichen

von Hermann F a u t z

Zu den ältesten Adelsgeschlechtern im Kinzigtal gehörten die Freiherren von
Wolfach'). Sie waren die Grundherren über das ganze Wolftal und dessen Nebentäler
vom Kniebis bis zur Einmündung der Wolf in die Kinzig. Südöstlich von
Schapbach griff ihr Besitz über die Höhen hinüber in das obere Kinzigtal, wo der
Heubach (Hegebach = Grenzbach) die Grenze gegen die Herrschaft Schenkenzell
bildete. In diesem Gebiet liegt das Ippichertal mit der abgegangenen Burg Gippichen
. Deren Besitzer, die Ritter von Gippichen, waren Dienstmannen der Herren
von Wolfach.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts starb mit Friedrich das Geschlecht der von

1) Über sie siehe in dieser Ortcnau S. 225 ff.

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