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Hausecke am Abrahamshof
in Ippichen.
Abzimmerung als Bohlen-
ständerhaus.
Im Stückbogen der Stalltür
die Jahreszahl 1504.
Aufn.: H. Fautz
Wie bei vielen Adelsgeschlechtern liegen auch die Anfänge der Ritter und Edelknechte
von Gippichen in der historischen Dunkelheit. Es darf angenommen werden
, daß ein Lehnsbauer um seiner Verdienste willen, sei es durch tapferen Einsatz
in einer Fehde, einem Krieg, sei es durch besondere Bewährung bei der
Erschließung, Bewirtschaftung des Heimatbodens von seinem Lehnsherrn, dem
Freiherrn von Wolfach, für die Aufnahme in den Stand des niederen Dienstadels
vorgeschlagen wurde. Wann und wie diese Ernennung des Lehnsbauern zum Ritter
erfolgte, ist nicht bekannt. Ob diese Ehre dem im Jahre 1268 erstmals genannten
Ritter Ulrich von Gippichen zuteil wurde, ist nicht nachweisbar.
Ungefähr in der Mitte des Tales, da, wo das vom Hohberg herabkommende
Grundbächle die Talsohle erreicht, besaßen die Gippicher einen Hof. Auf diesem
errichteten sie nach ihrer Erhebung in den Adelsstand mit Zustimmung ihres Lehnsherrn
eine kleine Burg. Dies geschah noch unter den Herren von Wolfach. Die
Flurnamen Burgacker und Burgmatte weisen heute noch darauf hin, daß hier einst
die Burg Gippichen stand.
Für die bäuerliche Herkunft der Gippicher spricht ihr Wappenzeichen. Sie führten
in ihren Siegeln ein nach links geneigtes Wappenschild, in welchem das Teilstück
einer Radfelge mit dübelartigen Seitenzapfen liegt. Die Rundung der Felge
zeigt meist nach oben. In den Siegeln der beiden Aulber vom Jahre 1446 ist bei
Aulber dem Älteren die Felgenrundung oben, bei Aulber dem Jüngeren unten,
dies wohl zur Unterscheidung der Siegelführer. Auf der rechten oberen Schildecke
sitzt ein Stechhelm mit Federbusch und einer zweiten Radfelge.
Von einer Burgstelle ist heute nichts mehr zu sehen. Kein Wall, kein Graben
oder Mauerreste weisen darauf hin, daß hier einst eine Burg stand. Vermutlich
nimmt das große Gebäude des heutigen Abrahamshofes die ganze ehemalige Burgstelle
ein. Dieses gehört zu den ältesten Bauernhäusern im Schwarzwald. Im Sturz
einer Stalltüre ist die Jahreszahl 1504 eingehauen. Das Gebäude ist bald nach dem
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