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Tochter des Verkäufers Berthold Hüllwer. Sie bestätigten, von Aulber die Kaufsumme
von 70 fl. erhalten und keine Ansprüche an den Hof mehr zu haben. Der Hof grenzte
an das Gut, welches Georg von Gippichen bei Wolfach besaß. Durch diesen Kauf war
Aulber Lehnsmann der Freiherren von Hornberg geworden.
Im Spätjahr 1409 kam es zu einem Erbschaftsstreit zwischen Aulber und seinem
Schwager Rudolf von Schnellingen, dem Bruder seiner Frau Klara, wegen der Hinterlassenschaft
des verstorbenen Hans von Schnellingen. Durch einen Schiedsspruch, gefällt in
Wolfach, wurde Rudolf verpflichtet, an Aulber 44 Pfund Pfennige zu bezahlen, wogegen
die Frau Klara sich verpflichtete, zugunsten ihres Bruders auf das Vater- und Muttererbe
zu verzichten. Ihre „Heimsteuer" blieb ihr gesichert, so wie es „by dem brutloff" vereinbart
wurde.
Im Jahre 1410 erwarb Aulber von Graf Konrad von Fürstenberg ein Gut im Frohnbach
(Oberwolfach). Zehn Jahre später, 1420, wurde er von dem Grafen Heinrich mit
drei Gütern im Osterbachtal belehnt. Aulbers Schwester „Frene von Gypchen", Klosterfrau
in Kilchberg, und seine Tochter Anna, Nonne zu „Wyttychen", sollten ihr Lebtag
Anteil an den Erträgen von diesen Gütern haben, Aulber und seine Erben aber Lehnsmänner
und Träger dieser Güter bleiben. Dieser Vertrag wurde am 6. September 1424
erneuert und bestätigt.
Am 4. September 1420 erhielt Aulber, seine Frau Klara und beider Sohn Aulber der
Tunge zu einem rechten Leibgeding den halben Zehnten „von des Martins huß in Gipchen
hin uff vncz vff die Eggen" um 30 fl., die des Grafen Heinrich (V.) verstorbener Bruder
Konrad von Fürstenberg ihnen schuldig geblieben war. Die andere Hälfte des Zehnten
von diesem Hof besaß Aulber bereits.
Der Schiltacher Bürger Bechtold Smit hatte mit Erlaubnis seines Lehnsherrn Junker
Walter von Hohengeroldseck an den Edelknecht Aulber mehrere Güter verkauft, die er
innerhalb von vier Jahren wieder einlösen sollte. Als Unterpfand hierfür gab er zwei
Güter, das „Siferlins Lehen" am Kegebach (Kaibach) und das „Großbeinsgut" im Kaibach.
Den Pfandbrief, ausgestellt am 2. April 1421, siegelte der Edelknecht Dietrich Felsenberg.
Gleich danach, am 4. April 1421, belehnte Junker Walter den Aulber mit dem vorderen
Hof zu „Hegebach" (Vor Heubach bei Schiltach) mit des „Burgham Gut zu den Löwen"
(Vor Leubach) und des „Bertschins und Clausen Gut" im Grunde. Als Beispiel sei angeführt
, was so ein Gut an Gefällen dem Lehnsmann einbrachte. Die Gült von dem Hof
zu „Hegebach" betrug auf den Maitag und den Martinstag je 15 Schilling Heller und
22 Heller „minderen Zins". An Naturalabgaben hatte der Bauer zu leisten, das eine
Jahr 9 Sester Hafer, 3 Käse, 2 Schultern (geräucherte Vorderschinken), das andere Jahr
8 Sester Hafer, 4 Käse und 1 Schulter. Die Fronarbeit betrug 1 Y> Tagewerke. Dazu kam
der halbe Zehnte und beim Ableben des Bauern 1 ]4 Fall. Ähnlich waren die Abgaben,
welche die anderen Höfe fortan an Aulber zu entrichten hatten. Durch diese Hofkäufe
verschafften sich die Leute des niederen Adels ein sicheres Einkommen.
In jenen Jahren besaß Aulber die besondere Gunst des Junkers Walter von Hohengeroldseck
, von dem er viele Güter als Lehen erhielt. Im Jahre 1422 bekam er zu einem
rechten Mannlehen alle Güter, Zinsen und Gülten, die vormals der verstorbene „Hugelin"
besessen hatte, vornehmlich des „Jöhelins Gut" im Kaibach, das an den Egenbach angrenzte
. Im November des gleichen Jahres übereignete ihm Walter mit Zustimmung seiner
Schwester Agnes, damals Frau zu „Ronberg" (Burg Romberg, Vor Wildschapbach), die
freieigenen geroldseckischen Güter im Fischerbachtal. Eine Bestätigung erhielt dieser Verkauf
durch den Sohn Walters, auch Walter geheißen, der zur Zeit des Kaufabschlusses im
Hussitenkrieg war, am 8. Mai 1423. Damit hatte Aulber in der Haslacher Gegend bedeutenden
Besitz erworben.
Sigbolt Marschalk, der Sohn des verstorbenen Edelknechts Claus Marschalk, Vogt zu
Wolfach und Hausach, verkaufte im Jahre 1426 an seinen Oheim Aulber von Gippichen
um 111 fl. das „Hensly Gut in der Gassen" zu Oberwolfach, ein Gut „vf Tüfelsberg"
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