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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 209
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Edelknecht Hans von Schnait, Schultheiß von Nordrach, und seine Frau Gertrud
dem Kloster zu einem ewigen Seelgeräte vermacht. Über dieses Vermächtnis waren
Belege vorhanden. Die beiden Bannherren, die Vögte und Richter von Welschensteinach
, wiesen einmütig die Ansprüche des von Liechtenfels zurück.

Als im Jahre 1453 der Schultheiß Adam von Winterthur von Haslach dem Wilhelm von
Landeck und dessen Frau Endlin von Ramstein deren Haus, Scheuer, Garten und Hof in
Haslach um 32 Yi fl. abkaufte, siegelten Aulber und Konrad Stoll als gute Freunde des
Verkäufers diesen Vertrag. Ebenso siegelten sie im April 1455 einen Revers, durch den
Frau Katharina von Schneyt, die Witwe Wernhers von Ehingen, auf das Lehnsgut „vff
Egkleßberg" (Flachenberg, Gem. Mühlenbach) gegenüber Graf Heinrich von Fürstenberg
verzichten wollte, wenn dieser ihr den „Hagsbach" auf Lebenszeit überlassen würde.

Als treuer Gefolgsmann seines Herrn war Aulber dabei, als Herzog Albrecht
von Österreich am 23. April 1450, unterstützt von Graf Heinrich von Fürstenberg
, der Stadt Rottweil die Fehde ansagte, weil diese sein Schloß Hohenberg,
bei Rottweil gelegen, eingenommen, verbrannt und geschleift hatte.

Auch in dem Absagebrief, den Graf Heinrich am 15. Mai 1450 der Stadt Schaffhausen
zustellte, die in Fehde mit Herzog Albrecht lag, kündigte der Graf der
Stadt an, daß auch er mit allen seinen Dienstmannen sich als Feind der Stadt betrachte
. An 11. Stelle wurde unter den insgesamt 49 Namen in der Reihe der
Gefolgsleute Aulber von Gippichen angeführt.

Im Dezember 1460 war Aulber als Lehnsmann des Grafen Heinrich dabei, als
dieser gegen den Komtur des Deutschordens Wilhelm von Halfingen vor dem
Lehengericht zu Bräunlingen einen Streitfall wegen eines Gutes zu Herdern bei
Freiburg klären ließ.

In Marschalkenzimmern saß eine Nebenlinie der Edelknechte von Gippichen
(siehe unten). Es kam dort im Jahre 1455 zu einer Erbteilung, bei welcher die
Kinzigtaler Linie Anteile an Marschalkenzimmern erhielt. Vor dem Hofgericht
zu Rottweil vermachte Aulber seiner Frau Genefe seine Anteile an Burg, Dorf und
Kirchensatz dieses Ortes als Widern auf Lebenszeit. Der Lehnsherr Graf Heinrich
von Lupfen gab am 16. Juni 1461 hierzu seine Zustimmung.

Aulber war wohl ein stiller, friedfertiger Mann, der jeder Feindschaft abhold
war. Als im Jahre 1455 Friedrich Bock von Staufenberg, der Vormund des Kindes
von Egnolf von Waldstein und Stiefkind Aulbers, behauptete, dem Kinde würden
etliche Gülten vorenthalten, auf die es Anspruch hatte, nahm sein Schwager Georg
von Waldstein ihn in Schutz und bestätigte, daß Aulber dem Kinde gegenüber
allezeit gerecht gehandelt habe.

Nach dem Jahre 1461 wurde es still um Aulber. Er ist vor dem 3. Mai 1462
gestorben. An diesem Tage versetzte sein Sohn Diepold und dessen Mutter Genefe
ihren Anteil an dem Zehnten zu „Eschow" (Eschau) für 20 fl. und die Nutzungen
und Gefälle zu Schnellingen ebenfalls um 20 fl. an Martin von Blumegg. Aulbers
Name wurde dabei nicht erwähnt. Den Brief siegelten Diepold und seine Mutter
Genefe. Eine Verpfändung von so wertvollen Gütern wäre nie ohne Aulbers Mitwirkung
geschehen, wenn er noch am Leben gewesen wäre.

Von seinen zwei Töchtern Ursula und Sibylla sind aus dem Jahre 1458 nur die Namen
erhalten, aus ihrem Leben ist nichts bekannt geworden. Eine dritte Tochter Barbara ver-

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