http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0233
Der Hügel der Burg Wolfach mit den Resten des Stammsitzes der Herren von Wolfach.
Aufn.: H. Pfau
in Wolfach sitzenden Adelsgeschlechtes waren. Bevor jedoch Näheres über diese
beiden Brüder ausgesagt werden kann, müssen sie zuerst einmal von ihrer Familie
her gesehen und in diese eingeordnet werden. Denn eine genealogische Einreihung
eines Adeligen in sein Geschlecht bietet immer die Möglichkeit für Aussagen über
die Stellung der Adelsfamilie in ihrer Zeit und in ihrer Umgebung.
1084 wird „Fridericus de Wolfhacha" als erster des Geschlechtes erwähnt, als
Zeugenführer einer Schenkung, die an das Kloster St. Georgen ging. Im Schenkungsbuch
dieser Abtei wird sein Name zum Jahre 1086 noch zweimal genannt:
Friedrich war bei der Proklamation der Klosterstiftung als bevorzugter Zeuge
anwesend; sodann lesen wir von der Schenkung, die er dem neu entstandenen
Kloster machte, und die Güter, vermutlich im Bärenbach (bei Mühlenbach), umfaßte
. Es ist hier eine enge Beziehung zum Kloster St. Georgen und seinen
Stiftern festzustellen, die wahrscheinlich auf verwandtschaftlichen Banden beruhte.
Friedrich von Wolfach wäre demnach einer Adelssippe zuzurechnen, die im südwestlichen
Schwaben beheimatet war und die sich um den Stifter- und Schenkerkreis
von St. Georgen gruppierte. Er selber muß als Person sehr angesehen und
vermutlich zum Zeitpunkt seiner Nennungen schon älter gewesen sein, wie seine
bevorzugte Anführung in den Zeugenreihen, in welchen er vor anderen bekannten
und mächtigen Adligen steht, beweist12).
12) Belege: Notitiae fundationis et traditionum monasterii S. Georgii in Nigra Silva, in: MG SS 15,
S. 1013, 1011 f. Vgl. auch Hans-Josef Wollasch, Die Anfänge des Klosters St. Georgen im Schwarzwald,
Freiburg 1964, S. 16, 38.
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