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Februar 21. Ritter Burkart Spete siegelt eine Urkunde des Markgrafen Rudolf III. Regg.
M. Baden N. 736; 886; 905; 966; 1004. Trouillart, Monuments de l'histoire de l'ancienne
Eveche de Bäle III, 276.
Die Spete scheinen eine Nebenlinie der Herren von Windeck gewesen zu sein. Sie waren
Lehensleute der Markgrafen von Baden und saßen auf dem Wasserschloß Bach bei Kappel-
Windeck. Sie hießen auch Spete vom Bach. Ihr Wappen ist das gleiche wie das der Herren
von Bach (ein Widderhorn).
1319, Januar 24. Vor dem bischöflichen Hofgericht zu Straßburg bekennen die Gebrüder
Burkart von Windeck, Ritter, und Erkenger, Rektor der Pfarrkirche zu Ottersweier, daß
Reinhard von Windeck selig, Rektor der genannten Pfarrkirche, mit Zustimmung des
Konrad von Windeck, des Vaters des erwähnten Burkart und Patrons der Ottersweierer
Kirche, eine Frühmeßpfründe in die Kapelle des Dorfes Bühel, einer Filiale von Ottersweier
, gestiftet und mit Einkünften, die teils zum Rektorat Ottersweier, teils zur genannten
Kapelle gehören, begabt hat, welche Stiftung Burkart von Windeck als Patronats-
herr und Erkenger als Pfarr-Rektor aufs neue bestätigen. Die Dotation besteht im Dorfzehnten
zu Ottersweier, Wein- und Obstzehnten zu Haft, Zehnten zu Landeßmanneßberg,
Weinzehnten in der Hugenbach, auf dem Stireberg zum Kloster Schwarzach gehörig und
im Bühler Bann (zu Bühlertal) gelegen. Dazu vergabt der Priester Johannes, genannt von
Knibus, der erste Kaplan auf dieser Pfründe, um Gottes und seiner Seele willen für seinen
Todfall sein bei Bühl gelegenes eigentümliches Wohnhaus, zwo Hofreiten, neben dem
Gute des Edelknechts Berthold von Lerichenkopf gelegen, mit allen Zugehörungen und
Rechten. Es siegelt die bischöfliche Kurie zu Straßburg. Nono calendarum Februarii 1319.
Kopie. Abdruck in Freib. Diöz. Arch. XV, 303 f.
Die eigentliche Stiftung der Bühler Frühmeßpfründe, auch st. Katharinenkaplanei genannt
, durch den Ottersweierer Pfarr-Rektor Reinhard von Windeck fällt wohl in das
Jahr 1311, in welchem Jahre nach der Historia Rectoratus Otterswilarii (Pfarr-Registratur
Ottersweier) der Filialort Bühl vom Pfarrort Ottersweier abgegliedert wurde und eigenen
Gottesdienst erhielt. Die Hauptdotation der Pfründe bestand in dem „Krutenbacher Gut
von Kniebisberg". Der erste Kaplan Johannes von Knibus, einer Straßburger Patrizierfamilie
angehörig, vergabte seinen zwischen Bühl und Altschweier in der sogenannten
Krautenbach (Crutenbach 1292) gelegenen Hof als Pfründhaus. Später wurde das Früh-
meßpfründhaus als in der Kirchgasse, unweit des Pfarrhofes gelegen, erwähnt und war
1553 „in etlichen Mißbau und Abgang gekommen". Im Pfründenverzeichnis der Diözese
Straßburg vom Jahre 1464 ist die Bühler Frühmeßpfründe mit 12 ß Steuer veranschlagt,
während der Leutpriester nur 9 ß zu entrichten hatte. Um 1500 wurde die Frühmeßpfründe
mit der Pfarrpfründe vereinigt. Vgl. Freib. Diöz. Arch. XXVII, 256 f. Außer
Johannes von Kniebus werden noch als Frühmesser erwähnt: Obrecht von Tigesheim
(1366), Bechtold von Tigesheim (1376), wohl ein Sohn des Bühler Schultheißen Heintze
von Tigesheim, der zu Rittersbach ansässig war. Derselbe lebt noch 1391 und übergibt
seinem Bruder, dem Junker Johannes von Tigesheim, und dessen Frau Lisa einen Tagwann
Matten zu Riedersbach. — Heinrich Klaus Farer, genannt Sartoris, Frühmesser zu
Bühl und Leutpriester zu Ottersweier, ein gebürtiger Bühler, verkauft 1453 „Haus, Hof
und Scheuer, st. Katharinenpfründe gehörig" um 20 Pfund Pfennig. — Letzter Frühmesser
und zugleich Leutpriester zu Bühl war Heinrich Untz, ebenfalls ein gebürtiger Bühler.
Demselben überläßt (um 1500?) der Ottersweierer Kirchherr Sebastian von Windeck die
neuen Reben in den Hafter Halden unten am Leußelsberg auf lebenslänglich gütlich zur
Nutznießung, „damit er eine Rekognition von ihm habe". Vgl. Kindler von Knobloch:
Oberbad. Geschlechterbuch I, 231. Zeitschr. Ortenau (1911) I, 8—14. Oberrh. Zeitschr.
XXIV, 327. Vorstehende Notizen sind eine Berichtigung und Ergänzung zu Reinfrieds
Geschichte der Stadt Bühl (1877), S. 33 f.
Um 1320. Ein Brief, wie Erkinger von Windecke und Cunrad von Bach hant kauft
für 514 Pfennig 3 Viertel Roggen von Hans Birken und Merklin von Breithurst. Inserat
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