http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0343
Der Tod des Obervogts
Bleibt als Abschluß der Tod des Obervogts Ludwig Wagner von Frommenhausen
zu vermelden. Er starb am 13. Februar 1817 in Baden-Baden, 80 Jahre und 12 Tage
alt. Er wurde am 15. Februar von Stadtpfarrer Lorenz begraben, Zeugen waren
Oberbürgermeister Georg Schneider und Stadtprokurator Ignaz Greul. Das Grab
für ihn und seine Frau befand sich an bevorrechteter Stelle des damaligen Friedhofs
bei der Spitalkirche, in einer Außennische des Chors. Der Grabstein im Stil
der Zeit, mit den Wappen beider Familien versehen, steht noch heute am gleichen
Platz. Er hat erstaunlicherweise die Aufhebung des Friedhofs überstanden.
Überstanden hat die anderthalb Jahrhunderte auch sein Porträt, womit wir zum Ausgangspunkt
dieser Arbeit zurückkehren. Uber den Maler Joseph Ange Augustin ließ sich
bisher feststellen, daß er aus St. Die stammte. Er war der Bruder des bedeutenderen Jean
Baptist Augustin (1759—1832), einer der berühmtesten Miniaturen-Maler seiner Zeit. Daß
Joseph Ange Augustin in Baden-Baden im Jahr 1803 den höchsten fürstlichen Beamten
porträtierte, widerlegt die Anmerkung in einem französischen Künstlerlexikon, er sei nicht
über die Umgebung seiner Vaterstadt hinausgekommen!
Die wichtigsten Quellen- und Literaturhinweise:
GLA Karlsruhe 195/Nr. 286 Dienerakten. GLA Karlsruhe 235/33 266 Bausachen. GLA Karlsruhe 74/2254
Erbschaften Elsaß. Staatsarchiv Speyer Kontraktenprotokolle. Staatsarchiv Speyer Standesbücher Rodalben.
Standesbücher der Pfarrei Steinbach. Standesbücher der Stiftspfarrei Baden-Baden. Grundbücher der Stadt
Baden-Baden. Ratsprotokolle der Stadt Baden-Baden. Standesbücher der Pfarrei Bitsch/Lothringen. Standesbücher
der Pfarrei Schönenburg/Unterelsaß.
Chronik der Stadt Zell a. H. 1937. Geschichte Rodalbens und seiner kath. Pfarrei, Eugen Matheis 1960.
Bitche au 17. et 18eme siecle, par J. Touba, Bad. 29/1935, Ortsgeschichte Lothringens. Die Forstrechte im
ehemaligen Gräfensteiner Amt, Diss. von Wilhelm Allgayer 1961.
Hie Frankenland! - Hie Alemannenland!
von Alfred B a u r
So hieß es plötzlich mitten durchs alte Alemannenland, als ums Jahr 500 die Besieger
der Alemannen, die Franken, ihre Grenze vom Main an die Murg - Oos vorverlegt hatten.
Die beiden Stämme, die 200 Jahre zuvor die Römer gemeinsam vertrieben hatten, waren
Feinde geworden. Die Franken mußten daher um den Erhalt ihres neuen Besitzes bangen
und waren gezwungen, sich bei der Festlegung der Stammesgrenze durch zwei grundverschiedene
Gebiete: vom Rhein her durch die Ebene, von Oos ab durch einen wildbewachsenen
Gebirgsraum, von strategischen Überlegungen leiten zu lassen. Die Alemannen aber
mußten Vorsorge treffen, daß nicht noch mehr Land verlorenging. Zu einigen damit zusammenhängenden
Fragen möchte ich hiermit Stellung nehmen.
Wie die Grenze die Ebene durchquerte.
Die Grenzziehung durch die Ebene wurde durch den beabsichtigten Verlauf
durch das Gebirge mitbestimmt. Dieser wird von manchen über die Berge nördlich
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