http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0200
sie einfach zu unbequem. (Man erkundige sich auch hier bei den Tanzgruppen,
welch ungeheure Belastung die historische Bekleidung bei der Bewegung ist.) Im
Gegenteil, man war froh, wenn man die recht unbequeme Kleidung bald wieder
ausziehen konnte. Da sie außerdem sehr kostbar war, mußte sie sowieso geschont
werden. Nicht alle Schichten der Bevölkerung und schon gar nicht zu Beginn
des 19. Jahrhunderts konnten sich einen solch teueren Sonntagsstaat leisten. Deshalb
nehmen sich die ersten Bilder im Museum um 1820 im Gegensatz zu denen
um 1870 recht bescheiden aus. (Im Raum 4 auf der rechten Seite ausgestellt.)
Die Hessen-Hanauer Tracht des 18. Jahrhunderts.
Nach bisherigen Feststellungen durch älteste Bilder und schriftliche Hinweise
aus dem Kehler „Oberrheinischen hinkenden Boten" 1784 bestand die Hanauer
und Kehler Männer-Tracht aus roten Röcken in der Machart des Barock-Rokoko,
einem weißen Wams darunter, sodann schwarze Kniehosen mit weißen Strümpfen.
(Die heutige Tiroler Tracht ist ähnlich.) Die Hosenträger hatten bereits die
jetzige Form.
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