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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0113
Unser lieben Frauen und St. Katharina54. Dies geschah zur Mehrung des Gottesdienstes
, zur Ehre und zum Lob der Patroninnen und zum Seelenheil Konrads,
seiner Eltern, Vorfahren, Wohltäter und aller Gläubigen. Der Kaplan hatte viermal
in der Woche zu zelebrieren. Falls der Vicarius perpetuus von St. Stefan seinen
Pfarrgottesdienst hält, beginnt der Kaplan erst nach dem Offertorium. An
Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Allerheiligen sowie am Dedikationsfest muß
der Kaplan bei der Matutin, Messe und der Vesper dabeisein, um „debeat juvare
divina sine dclo". Vom Leben dieser Kaplanei zeugt auch über die Pfarrwerdung
Kappelrodecks hinaus ein eigenes Kopialbuch55.

Die Kappelwindecker Pfarrkirche, als geistlicher Mittelpunkt der Windecker Herrschaft
in der Nachfolge der Ebersteiner, wies bis 1500 sicher fünf Nebenbenefizien
auf: 1291. VI. 4 stiftete Hedwig, die Tochter des Miles Dietericus von Cruten-
bach, auf den Altar St. Nikolaus eine Präbende56. Gott gebe den Menschen Güter,
mit denen sie auch für das Heil der Seele sorgen sollten. Die Ruhe des ewigen
Lebens anstrebend, wird um des Seelenheiles willen gestiftet. Dafür liest der Kaplan
in der Frühe an Sonn-, Feier- und Werktagen die hl. Messe. Bei Not hat er
dem Seelsorger auszuhelfen. 1338. VI. 1 stiftete dann Burkhardus miles, dictus
Spete, zur Mehrung des Kultes und zum Heil der Seelen seines Vaters und seiner
selbst eine ewige Priesterpfründe auf den von ihm errichteten Altar Hl. Kreuz und
10 000 Märtyrer57. Der Kaplan hält täglich eine Messe, hat keine seelsorgerlichen
Verpflichtungen und muß dem Pfarrer nur beim sonntäglichen Gottesdienst helfen,
„quod sib'i non sit oneri, sed honori". 1406. VIII. 6 errichteten Reinhard von
Windeck als Kirchenpatronatsherr, der Pfarr-Rektor und der Kirchenschaffner die
sogenannte St.-Erharts-Pfründe auf dem Altar St. Johann Baptist, Laurentius,
Petrus, Antonius, Erhart und Barbara58. Diese Stiftung geschah zur Mehrung des
Kultes und zum Seelenheil der Gläubigen und derer, welche die Mittel zur Pfründstiftung
bereitgestellt hatten. Der Kaplan zelebrierte auf diesem neuen Altar auf
der rechten Seite in der Nähe des Ambo viermal in der Woche. 1478. VIII. 7 muß
bereits die St.-Sylvester-Pfründe in Kappelwindeck bestanden haben, denn in jenem
Jahr ist ihr Kaplan als Stifter einer weiteren Kaplanei genannt59. Weitere Nennungen
der Pfründe folgen 1493. XII. 16M und 1507. IV. 2761 sowie 1565. II. 3 62.
K. Reinfried ist der Meinung, daß diese St.-Sylvester-Pfründe 1366 bereits bestand63
. 1478. VIII. 7 schließlich stifteten der Kaplan der St.-Sylvester-Pfründe
und Reinhard von Windeck sowie Albertus de Entzberg zum Heil der gegenwärtigen
und verstorbenen Mitglieder der ULF-Bruderschaft, derer Verwandten

54 GLA 67/1550, f. 4—5 a; gedruckt in: FDA 25 (1896), S. 204—209.

55 GLA 67/1550.

56 FDA 32 (1904), S. 326/327.

57 GLA 37/145; FDA 32 (1904), S. 327—329.

58 GLA 37/145; FDA 32 (1904), S. 329—335.

59 FDA 32 (1904), S. 336.

60 GLA 37/145.

M Pfarrardiiv Ottersweier, Urkunde Nr. 22.

62 GLA 37/177.

63 FDA 32 (1904), S. 319/320.

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