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1804 von Johann Georg Zuflucht erbaue
(heutige Tankstelle in Kork).
2 Bennen, um Brod und Effecten zu holen. Wenn diese zurük kommen, so muß
eine andere Fuhre solche bis Ofenburg führen. 4 Lichter auf die Parkwacht. 3 Lichter auf
die Militärwacht. Den oberen Thurnschlüßel der Militärwache für die Prisonnier. Einen
Lichtstok bei der Kronenwirtin gelehnt auf die Militärwacht, 4 Bürgerordonnanzen bei Tag
bei mir und 4 bei Nacht. 10 Quartier Billets gemacht. Abends 7 Uhr kamen immer noch
Truppen, die vorwärts marschieren. Wieder 2 Mann über Nacht, 2 Mann weiter K. —
2 Mann — wieder 2 Mann in der Nacht. Noch 4 Ordonnanzen. — 3 Mann —1 und 6
Reuter nebst 1 Marketender, 4 Mann Reuter mit Pferden, 4 Mann Elsäßer. — 1 Mann,
noch 3 Mann, 1 Mann, — die Quartiermacher haben 1 Maas Bier verlangt und ich hies
sie gut, weil die Leute über aller Erwartung bescheiden sind. Um 9 Uhr habe ich eine
Sauvegarde von der Wache geholt — wegen der übermäßigen Einquartirung — am
11 Uhr wieder entlaßen, ich lies 1 Maas Wein, Käs und Brod holen; — Es blieben die
Nacht über der Bürgermeister, Briefbot, Gerichtsbott und nebst den Ordonnanzen mehrere
Bürger. Ich blieb die ganze Nacht auf. — Meine Stub habe ich zur Wachtstub gemacht.
2. März: Um 5 Uhr morgens eine 4spännige Fuhr für die Sappeur vor die Wacht. Um
7 Uhr 1 2spän. Fuhr nach Strasburg, Zwiebak zu holen (vor 71). Die Sappeur fort hinauf-
wärts um 7 Uhr. 1 4sp. Wagen für die Dragons des Gen. Gaullus nach Ofenburg. Ein
Soldat hat einem Buben ein Camisol und 1 paar Pantalons (Hose) geschenkt — Umgekehrt
gegen 1796. 1 4sp. Fuhr, welche Brod nach Ofenburg führen soll, wenn obige Fuhr von
Strasburg komt; praecise 12 Uhr. In dieser Nacht kam 1 Ochse von den Franzosen in
Jakob Waffenschmidts Hof, der heute von 4 Metzger von der 3. Division gehörte. Fehlen
noch 2 Ochsen, so dem Mezger Lebermann in Strasburg gehören. 1 2sp. Fuhr mit 2 Husaren
nach Griesheim, 1 2sp. dito nach gemeltem Griesheim an einem Caissokarren. 14 Maann
einquartiert — 6 Sappeur — 2 Calomers-Canonier, 1 2sp. Fuhr mit Effecten nach Ofenburg
. Einen Aide de Camp von Gen. St. Cyr und seinem Reuter 2 Rat. Haber und Heu
gegeben ohne Bon und etwas zu eßen, weil ersterer sich erkundigt, wie sich die Truppen
aufgeführt. In der Nacht von 2—3 einen Brief von Willstett nach Strasburg erhalten zu
haben gegen Schein bestätigt und nach Kehl geschikt, durch Ordonnanz Michel Scheer.
14 Mann vom 3. Bation. Sappeur einquartirt. 3. März: 2 Voitur — nach Ofenburg morgen
6 Uhr. Ist alles vorbei hinaufwärts — Hauptquartier in Donaueschingen. 1 Fuhr für
Sappeur nach Griesheim, Quartier für 14 Mann Sappeur. 4.—16. März: Einquartierungen
und immerwährende Fuhren. 17. März: ... „Der Commandant Fuchs aus dem ,Adler'
zu Kehl ist in Lindauers Häuslein in dem Städtel gezogen. Ich war gestern bei ihm
Ofenburg, die hiesigen Fuhrleute wollten nicht fahren und führten sich sehr respeetwidrig
— die franz. Truppen sehen sich in Auenheim und Kehl stark vor. Ich ging auch nach
auf. Sie wollten sich auch in Ofenburg nicht fügen und machten mir viel Verdrus und
Grobheiten. Solches ist alles in einem pro Memoria enthalten."
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