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Figaro's Hochzeit

Die Bedeutung dieses Lustspiels von Beaumarchais im Rahmen der revolutionären Entwicklung
in Frankreich ist bei uns nicht immer erkannt worden, so daß es erlaubt
sei, dazu Egon Friedell47a zu zitieren: „Die Stimmung der Zeit verdichtete sich zu elektrisierender
Wirkung in der ,Hochzeit des Figaro', die ein Jahr nach der Beendigung des
amerikanischen Krieges zur Aufführung gelangte. Daß das Stück, das jahrelang mit den
größten Zensurschwierigkeiten zu kämpfen hatte, schließlich doch erlaubt wurde, bedeutete
bereits den Sieg der Revolution und die Kapitulation der alten Gesellschaft, die in
dieser drohenden Feuererscheinung nur ein amüsantes Raketengeprassel erblickte ... Es
folgten über hundert Aufführungen, was damals etwa zehnmal soviel bedeutete wie heutzutage
. Der ,Figaro' führte den Untertitel: ,1a folle journee', und sein Erscheinen bezeichnet
in der Tat einen der tollsten Tage der französischen Geschichte." Die erste öffentliche
Aufführung hatte am 27. April 1784 in Paris stattgefunden; fast siebzigmal hintereinander48
wurde das Stück aufgeführt, und „der Nachfolger Ludwigs XVI. auf dem Throne
Frankreichs, Napoleon L, erklärte später, daß der Erfolg von ,Figaros Hochzeit' nicht nur
ein künstlerisches Ereignis gewesen sei, sondern ,die Revolution in vollem Gange'"49
„Das die Lachmuskeln der Aristokraten erschütternde Lied vom ,Zufall der Geburt' wurde
die Fanfare der großen Revolution", aber wohl nicht der erwartete Verkaufsschlager für
Müller, der sich die von Beaumarchais „einzig und allein genehmigte, vollständige Ausgabe
" einer Übersetzung gesichert hatte, die 1785 bei ihm gedruckt wurde. Leider kümmerten
sich die Nachdrucker wenig um dieses Exklusivrecht und zwangen damit Müller
zur Herabsetzung des Preises.

47a Egon Friedeil, Kulturgeschichte der Neuzeit II, München 1928, S. 313.

48 Nach Gudin, S. 328 Anm. 1, hat das Stück 68 Aufführungen erlebt.

49 Frischauer, S. 271.

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