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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0257
einfassung reichte in die Tiefe von etwa 3 m und stand fast vollständig unter
Wasser. Trotz andauernder Absenkung des Grundwassers durch die herbeigerufene
Feuerwehr verwandelte sich die Grube bald in einen einzigen Morast. Die Hoffnung
, größere Funde auf der Brunnensohle zu erhalten, bestätigte sich nicht. Die
Archäologen fanden dort lediglich einen großen Hausschlüssel. Er war vermutlich
in der zerbrochenen Schale gelegen und ist durch die drückenden Erdmassen im
Laufe der Jahrhunderte in den Brunnen geraten. Der Handmahlstein, der bei diesen
Arbeiten gefunden wurde, war ein Haushaltsgerät, wie es in jedem römischen
Gutshof Verwendung fand.

Aus logischen Erwägungen entschlossen sich die Archäologen, nach der Bergung
des Brunnens eine weitere Suchgrabung durchzuführen. Auch dieses Mal blieb der
gewünschte Erfolg nicht aus. Wenige Meter nördlich kam das Sickerfundament
eines etwa 18 X 24 m großen Gebäudes an die Oberfläche. Der Hauptteil des
Innenraumes nahm eine Halle ein, in der zwei Reihen zu je drei Steinpostamenten
aufgesetzt waren. Die kleinen Nebenräume waren auf der östlichen Längsseite an
der Halle angebaut. Hier standen zwei Vorgänger einer früheren Periode, die aber
wesentlich kleiner waren. Die freigelegten Pfostenlöcher wiesen auf den Holzanbau
eines dieser Häuser hin. Dort wurde auch die Münze mit der Prägung von
Faustina Mater (gest. 141 n. Chr.), der Gattin des Kaisers Antonius Pius, geborgen.
Durch einen Zufall fanden die Archäologen etwa 200 m südlich weitere Sickerfundamente
. Sie hatten die Größe von ca. 5,50 X 5,80 m, waren gegenseitig ausgerichtet
und lagen etwa 6,50 m voneinander entfernt. In einigen Metern Abstand
konnte eine Menge zerbrochener Leistenziegel registriert werden. Leider war die
Steinarmierung, die auf eine befestigte Straße hinwies, sehr lückenhaft. Das ist verständlich
, da sie fast auf dem Niveau der heutigen Oberfläche anstand und darum

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