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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0259
Erforschung und Erhaltung von Zeugnissen der Frömmigkeitsgeschichte
als Aufgabe der religiösen Volkskunde

Von Klaus Welker

Die Arbeiten des Instituts für Religiöse Volkskunde an der Theologischen Fakultät der
Universität Freiburg i. Br. dienen der Erforschung der religiösen Volkskunde im Rahmen
der Kirchengeschichte und der dokumentarischen Erfassung der Volksfrömmigkeit in der
Erzdiözese Freiburg sowie im alemannischen Raum.

Vor allem bei der Renovierung von Kirchen, Kapellen, Pfarrhäusern z. B. sollte unbedingt
beachtet werden, daß dem Verlust von Zeugnissen der Volksfrömmigkeit Einhalt geboten
wird. Solche Traditionsgüter, die für uns nicht nach ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung,
sondern nach ihrem Aussagewert zu beurteilen sind, verdienen sowohl für die religiöse
Volkskunde als auch für die kirchliche Landesgeschichte als wissenschaftliche Quellen unbedingt
Beachtung. Es handelt sich hierbei z.B. um folgende Gruppen von Zeugnissen:

1. Sachgüter: Votivbilder, Votivgaben; Statuen; Gemälde; Bildstöcke; Devotionalien u.a.

2. Texte und Bildmaterial: ältere und neuere Drucke, Handschriften, Archivalien; volkstümliche
Gebrauchsliteratur, wie Andachts-, Gebets-, Wallfahrtsbücher; Mirakelaufzeichnungen
; Gebetszettel und Andachtsbildchen usw.

3. Brauchtümliche Uberlieferungen religiösen Volkslebens, deren Aufzeichnung und Dokumentation
.

Bei anstehenden Renovierungen kirchlicher Gebäude ist möglichst darauf zu achten, daß
vor allem auch die religiös-volkskundlich bedeutsamen Ausstattungsgegenstände in die
geplante Neukonzeption hineingenommen bzw. auf jeden Fall sichergestellt werden.

Die praktischen und wissenschaftlichen Aufgaben, die sich unser Institut zum Ziel gesetzt
hat, sind somit:

1. Nachweis, Inventarisierung und Erhaltung der frömmigkeitsgeschichtlichen Zeugnisse
unseres Raumes.

2. Zusammenarbeit mit den für die religiöse Volkskunde wichtigen Institutionen und
Dienststellen im universitären, staatlichen und kirchlichen Bereich zur Koordinierung
der Arbeiten und Vorhaben zur wissenschaftlichen Erfassung, Erhaltung und Dokumentation
auf frömmigkeitsgeschichtlichem Gebiet.

Hierbei erweist sich als besonders wichtig die Zusammenarbeit mit der staatlichen und
kirchlichen Denkmalpflege, dem Erzbischöflichen Ordinariat (von dem eine Empfehlung
vorliegt), der Badischen Landesstelle für Volkskunde, Museen, Archiven, regionalen Geschichtsvereinen
und Institutionen der Heimatpflege.

Der Sammlung wissenschaftlichen Beleg- und Quellenmaterials dienen folgende beim
Institut für Religiöse Volkskunde anlaufende Vorhaben:

1. Zentrale Dokumentation zur Frömmigkeitsgeschichte, Hagiographie und Kultgeographie,

2. Bildarchiv zur religiösen Volkskunde,

3. Brauchkartei (historisch und gegenwartsvolkskundlich),

17 Ortenau 1972

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