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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 174
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u.

fast eben dieses teutsch
gegeben.

Ich glaub', es sagte mirs der Geist, der alle Ding'

Erforscht, daß FLORIDAN bald wieder freyen ging'.

Ich dachte bey mir selbst: wie schön wird sich das finden,

Wann seine Neue Braut von FLORIDAN, FLORINDEN

Genennet werden solt'. Ich selber machte schon

Ob ichs gleich nicht gewust, im Sinn' ein Lied davon.

Ja wurde gantz aus mir, und meinem Leib' entzukket,

Und in entzukktem Geist auf jenen Berg gerukket

Wo der Apollo selbst, mit seiner Musen Schahr,

Sein Liebstes Lusthauß hat, die schönste Zeit im Jahr.

Ich kriegte diese Gunst, drauf über nacht Zu bleiben,

Da sah' und höret' ich, das ich wol nach-darf-schreiben;

Es ging' im Reyen um die längst bedachte Frag:

Welch' aus der Musenzahl wol würdig, daß sie trag'

Ein' Ehlich-treue Lieb Zu deme von der Birke,

Daß sie, als Braut, in Ihm ein neues Leben würke?

Ein' jede stellte sich beliebt Zu machen hin,

In schöner Leibsgestalt, und holdbegabtem Sinn.

Biß endlich Föbus selbst, den Ausspruch drüber gäbe:

Ich leugn' es nicht, daß ich euch insgesamt lieb habe,

Ihr Töchter meines Reichs, und gönnt' euch gern die Ehr,

Daß jede Birkens-braut, den Birken-Bosch vermehr.

Doch, weil dem Christenvolk, sich nicht, nach art der Heiden,

Von ihrem Gott erlaubt, in fleisches Lust Zu weiden;

Besondern müssen zwey ein fleisch alleinig seyn:

So muß aus eurer Zahl auch eine nur allein

Seyn unsers Birken Braut. Und, daß wirs alle wissen,

Wer die sey, die ihn werd', als ihren Braütgam küssen,

So ruft"ich sie hie aus: Sie heist VRANIA!

Die Himmelswitte selbst, und ist auch Ursach da,

Warum Er Sie Zum weib soll', aus den Neunen haben:

Weil seine Schäferin hat mit ihr die Buchstaben

Nach wechßel art gemein, nur daß VRANIen Haubt

Werd' in die Fünfer-Zahl versezet, und geglaubt,

Daß seine Katharin Ihm so viel liebe Kinder

Gebähren werd', und Er der Bücher auch nicht minder,

Die seiner Sinnen brut. Kaum hat diß ausgeredt

Apollons weiser Mund, da wünschten um die wett

Die Musen alle Glück der klugen Himmelswitten.

Und ich bekam so auch ursach, einst Zu schütten

Mein ganzes Hertz herauß, Zu fragen, wie selbst fragt

FLORINDEN wechßel-Nam, der sich Zu fragen wagt:

Ob wol VRANIA die Milchgefüllte Brüste

Dem Dichter, der Sie so in keuscher Liebe küste,

Werd reichen? Oder ob sie Verse geben werd,

Welch' in der Ruh gemacht, und bey Ihr außgejährt?

Ich wünsch' aus frohem Geist: Daß Beede mögen finden,

Was in der vordem Eh verlohren! Sie FLORINDEN

Den Weinmann, welcher Ihr das Weinen stillen kan,

Mit süssem Freuden-wein! Er, unser FLORIDAN,


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