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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 270
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0272
Günter Richter (Berlin) informiert in seiner Arbeit „Revolution und Gegenrevolution in
Baden 1849" über die dramatischen Vorgänge dieses Jahres. Ausgehend von der Rastatter
Militärmeuterei, welche die Aufruhrstimmung in Offenburg nach dem Scheitern der
Reichsverfassung steigerte, berichtet er über das Gesuch der geflüchteten großherzoglichen
Regierung an das Reichsministerium, gegen die Aufständischen Militär einzusetzen,
über das Verhalten des Großherzogs Leopold, der nur noch im Bündnis mit Preußen
eine Chance sah, sein Land ohne Gebietsverluste zurückzuerhalten, über die Besetzung
Badens durch preußische Truppen, die bis Ende 1852 dauerte, und über das Mißtrauen
und die Sorge der preußischen Regierung, die badische Regierung habe nicht die nötige
Standfestigkeit.

Jos. Becker (Berlin) nimmt in seiner Abhandlung „Bismarck und die Frage der Aufnahme
Badens in den Norddeutschen Bund im Frühjahr 1870. Dokumente zur Interpellation
Laskers vom 24. Februar 1870" Stellung zu dem strittigen Problem der Haltung, die
Bismarck zum Antrag des national-liberalen Abgeordneten Lasker auf Aufnahme Badens
in den Norddeutschen Bund eingenommen hat. Auf Grund von badischen Quellen, die
bisher noch nicht vollständig ausgewertet worden sind (Schriftwechsel zwischen dem
badischen Außenminister Rudolf v. Freydorf und dem badischen Gesandten in Berlin,
Hans Freih. v. Türckheim, Niederschriften Freydorfs und preußischen diplomatische
Akten) weist der Verfasser nach, daß Bismarck lediglich einen bestimmten innen- wie
außenpolitisch nachteiligen casus belli — die Aufnahme Badens in den Norddeutschen
Bund - zu vermeiden suchte; daß er grundsätzlich einen Krieg zur Vollendung der
kleindeutschen Einigung ablehnte, läßt sich nicht beweisen. Die Texte der genannten
Dokumente sind angeschlossen.

Die kleineren Beiträge: Gerhard Schneider (Offenbach) berichtet über den Besitzerwerb
der Reimser Kirche in der Westpfalz im frühen Mittelalter. - Hugo Ott (Freiburg) befaßt
sich mit der Frage der Herkunft des karolingischen Kapitells in Tauberbischofsheim.
- Hans Joachim Berbig (Marktredwitz) schildert die Jahrhunderte langen engen Beziehungen
zwischen den Reichsstädten Straßburg und Nürnberg, die nach der Eroberung
Straßburgs 1681 auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet fortbestanden. - Joachim
Göricke (Karlsruhe) unterrichtet über die vier Entwürfe zum Wiederaufbau der Pforzheimer
Stadtkirche St. Stephan 1792-1827. - Von besonderem Interesse sind die Ausführungen
von Gerhard Kaller (Karlsruhe) über die geheime Beratung über die Kaiserfrage
vom 31. Oktober 1918. Aus dem Protokoll der geheimen Sitzung im Arbeitszimmer
des Reichskanzlers Prinz Max von Baden geht hervor, daß die Frage des Waffenstillstandes
eng verquickt war mit der Frage der Abdankung des Kaisers. Alle Abhandlungen
sind wertvolle Beiträge zur Geschichte der Oberrheinlande.

Alfons Schäfer (Karlsruhe) würdigt in einem ausführlichen Nachruf die vielseitige und
außerordentlich fruchtbare Forschungsarbeit des am 18. Oktober 1970 in Köln verstorbenen
Univ.-Professors Heinrich Büttner, der besonders auf dem Gebiet der oberrheinischen
Geschichtsforschung erfolgreich tätig war.

Ein umfangreicher Rezensionsteil beschließt den reichhaltigen Band. Besondere Beachtung
verdient die Besprechung des 4. und 5. Bandes der Bibliographie der badischen Geschichte,
bearbeitet von Werner Schulz. Dr. Kähni

Erich Arnold Huber, Heimatbuch der Gemeinde Altschweier. Sonderdruck aus
„Bühler Blaue Hefte". Verlag Konkordia AG., Bühl/Baden.

Die Herausgabe dieses ansprechenden Heimatbuches erfolgte anläßlich der Eingliederung
der Gemeinde Altschweier in die Stadt Bühl; das ist den Geleitworten der beiden Herren
Bürgermeister zu entnehmen. Der Verfasser, der wiederholt als Heimatforscher und
-dichter hervorgetreten ist, hat sich mit diesem Werk aufs neue um die mittelbadische

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