http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0014
ablegte und zum Dr. phil. promovierte. Von 1920—1944 war er als Bibliothekar
an der Universitätsbibliothek Freiburg i. Br. und an den Heeresbibliotheken
Berlin und München tätig.
Als Professor und Dekan der philosophischen Fakultät lehrte Dr. Basler
von 1944 bis zur gewünschten Emeritierung 1958 an der Universität
München. Dann kehrte er in die Heimat seiner Väter zurück und baute
sich in Zell-Riedle ein Heim, von wo aus er jahrelang als Honorarprofessor
Vorlesungen und Übungen an der Freiburger Universität hielt.
Seine Arbeitsgebiete waren deutsche Sprache und Wortforschung, besonders
aber auch deutsche, bayerische und badische Volkskunde, die Volkssprache
in ihren mundartlichen Ausprägungen und das Volkslied; das
Interesse seines Forscherfleißes galt aber auch der politischen und der
Wirtschaftsgeschichte, der Rechts- und Kirchengeschichte. Dr. Baslers Lebensarbeit
über 50 Jahre galt dem Deutschen Fremdwörterbuch, dem
Nachweis der Herkunft und der Heimat des in unsere Sprache entlehnten
Wortgutes und der vielverzweigten Wege eines Wortes, wobei er das
deutsche Schrifttum zu einer Quelle der Wortgeschichte machte. Ein Rechtschreibwörterbuch
, das Grammatik und Stillehre umfaßte, und die Mitarbeit
an Duden-Ausgaben dienten der Schule. In seiner „bayrischen"
Zeit leitete Dr. Basler die Neubearbeitung des von J. A. Schmeller begründeten
Bayrischen Mundartwörterbuches. Wer des Verstorbenen enge
Verbundenheit mit der Ortenau und Freiburg kannte, weiß, daß er Zeit
und Freude fand, seit seinen Studenten jähren als Sammler mundartlichen
Wortschatzes und volkskundlichen Sachgutes am „Badischen Wörterbuche
" von Ernst Ochs mitzuarbeiten.
Unser Verein hat dem Verstorbenen viel zu danken: seine vielfältigen
Anregungen und seine Mitarbeit im Beirat, seine Abhandlung „Dichtung
und Dichter der Ortenau" im Jubiläumsband 1960, seine Referate bei den
Fahrten der Offenburger Mitgliedsgruppe. Den Dank unseres Vereines
brachte am Sarge sein Freund und Landsmann, unser Ehrenmitglied
Hermann Schilli, selbst einer unserer Besten, in warmherzigen Worten
zum Ausdruck, da er jahrelang, auch im Alemannischen Institut, seine
Forschungsarbeit erleben und an ihr teilhaben konnte: „Wie oft durfte
ich ihn mit seinen Studenten im Gutacher Museum führen und wie habe
ich hierbei seine Wissenfülle, aber auch im Umgang mit der Jugend sein
wahres Menschtum bewundern dürfen! Aus seinen Ausführungen sprach
immer ein lauterer Idealismus, der das Streben nach Wahrheit und die
Liebe zu den Äußerungen und Schöpfungen des Volksgeistes über alle
irdischen Güter stellte. Er war mir nicht nur ein Freund, sondern darüber
hinaus das Leitbild eines Forschers."
Wir werden dem Gelehrten und unserem Ortenauer Landsmann ein dankbares
und treues Gedenken bewahren. TTr.„ ,
Wilhelm Mechler
12
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0014