http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0054
Die Versammlung der Entschiedenen Verfassungsfreunde am 12. Sept. 1847
Im Badischen Landtag waren die liberalen Forderungen nach Volksbewaffnung
, Pressefreiheit, Geschworenengericht und einem gesamtdeutschen
Parlament immer dringender ausgesprochen worden. Die führenden
Männer des badischen Liberalismus wollten die Fragen, die sie bewegten,
vor das Forum einer Volksversammlung bringen. Wenn sie Offenburg als
Tagungsort wählten, so veranlaßte sie dazu nicht nur die zentrale Lage
der Stadt, sondern sie wußten auch, daß sie hier politische Freunde hatten
. In erster Linie ist hier Friedrich Gustav Ree zu nennen, eine der
lichtvollsten Gestalten in der Geschichte Offenburgs. 1845 war er zum
Bürgermeister gewählt worden. Seine Haltung in den Revolutionsjähren
kennzeichnet ihn als einen Mann von vornehmer Gesinnung, hervorragender
Bildung, Besonnenheit und Toleranz. Er wollte die Männer seiner
Vaterstadt mit Staatsgesinnung erfüllen und zu verantwortungsbewußten
Bürgern erziehen. Ihm zur Seite standen besonders Apotheker Rehmann
und Glasfabrikant Reindle. Auch die 1846 gegründete Turngemeinde war
von der demokratischen Idee beseelt. Im „Zähringer Hof", dem Treffpunkt
der Demokraten, veranstaltete sie ihre Besprechungen und Übungen. So
durfte man hoffen, daß die Forderungen der Liberalen in Offenburg ein
starkes Echo finden würden.
Bürgermeister F. G. Ree
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