http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0090
Terra Sigillata war ein Markenartikel, meist durch einen Stempel mit dem
Namen des Töpfers oder einem Fabrikzeichen der Werkstatt gekennzeichnet
. Eingehende Forschungen haben Hunderte von Töpfern und Töpfereien
durch ihre Stempel, Zeichen, Verzierungen und die Form ihrer Produkte
der Vergessenheit entrissen. Man weiß, wo sie gearbeitet haben und versteht
sie zeitlich einzuordnen. Die Stempelkunde ist zum wichtigen Werkzeug
des Altertumsforschers geworden.
Dem kundigen Archäologen werden die Helmlinger Sigillaten eine wertvolle
Hilfe bei der wissenschaftlichen Erforschung der Niederlassung sein.
Römische Münzen wurden m. W. bis jetzt erst 5 Stück gefunden. - Im Vergleich
mit ähnlichen Anlagen ist das nicht viel. Doch Bagger und Planierraupe
sind schlechte Ausgräber. Ihre Methode, in kurzer Zeit große Erdbewegungen
zu tätigen, ist der Auffindung kleinerer Fundgegenstände
wenig dienlich.
Münze der FAVSTINA
(+ 141), Gemahlin des Kaisers
Antoninus Pius (138—161).
Aus der röm. Siedlung Helni-
lingen.
Die einzige Münze, die in den letzten Jahren gefunden wurde, stammt aus
der Zeit des Kaisers Antoninus Pius (138—161 n. Chr.), welcher zu Ehren
seiner Gemahlin Faustina (f 141) diese Bronzemünze schlagen ließ. Die
Vorderseite zeigt einen Frauenkopf mit Diadem, nach rechts schauend, und
der Umschrift FAVSTINA—DIVA, die Rückseite eine stehende Frau, in
der linken Hand einen Spinnrocken und in der rechten Hand zwei Spindeln
. Die Umschrift lautet AVGVSTA. Die Münze ist sehr gut erhalten.
Des öfteren kam immer wieder poröses, vulkanisches Gestein zum Vorschein
, das nicht in unserer Gegend (auch nicht im Kaiserstuhl) ansteht.
2 Landwirt A. Decker fand 1949 2 röm. Münzen die schlecht erhalten waren. Die Umschrift war unlesbar
. Klaus Hornung, Kehl, fand 1965 2 röm. Münzen. Zeitstellung ist dem Verfasser unbekannt.
Alle 4 Münzen befinden sich im Landesdenkmalamt Abt. Bodcndenkmalpflege, Freiburg.
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