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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 170
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derung, die damals während des Jahres öfter von Bleiche-Elzhochwassern
überflutet wurde. Besuch von Gläubigen war dort sehr selten. Herbolzheim
war vorderösterreichisch, Wagenstadt war markgräflich badisch. So
war es unschwer, die Mutter Gottes an einem düsteren Morgen nach Maria
Sand zu tragen und dort zu verstecken. Das war gut so, sonst hätten
wir sie heute vielleicht nicht mehr. Geschehen ist es wohl in der Zeit nach
dem Augsburger Religionsfrieden 1555 und nach der Einführung der Reformation
durch die badischen Markgrafen 1556. Die Geschichte von der
angeländeten Mutter Gottes blieb lebendig und zog mit den Jahren immer
mehr Besucher an, so daß sie heute noch Wallfahrtskirche ist. 1747 wurde
sie neu erbaut und vergrößert und steht nun, zwar siedlungsnahe, von
Tannen und Laubbäumen umgeben, doch immer noch einsam in der Landschaft
.

Der Offenburger Ölberg

Von Johannes Werner

„. . . die Darstellung des Leidens Christi in allen seinen Stationen,
mit zeitgenössisch gekleideten Soldaten drumherum, damit keiner
meine, ihn gehe das nichts an."
Adolf Holl, Jesus in schlechter Gesellschaft

Als das Abendmahl gefeiert war, begab sich Jesus mit den Jüngern zum
Garten Gethsemane am Fuße des Ölbergs; nur Petrus, Jakobus und Johannes
folgten ihm ins Innere, wo sie sich niederließen. Jesus entfernte
sich auch von ihnen und sprach zum Vater im Gebet, welches er mehrmals
unterbrach, um die mittlerweile schlafenden Begleiter zu ermahnen. Nach
ausgestandener Todesangst, die ihm den Schweiß wie Blutstropfen hervortrieb
, und endlich vollzogener Unterwerfung erschien ein Engel und
stärkte ihn. Dann weckte Jesus die drei, da schon der Verräter mit den
Häschern nahte, ihn zu fangen. — So etwa erzählen es, bei geringer Differenz
im einzelnen, die Evangelien (Mt 26, 36—46; Mk 14, 32—42; Lk 22,
39—46).

Es ist auffallend, mit welcher Vorliebe das späte Mittelalter eben diese
Szene, eine der kontrast- und spannungsreichsten des Passionsgeschehens,
plastisch gestaltete; wenn auch, was dabei herauskam, niemals die ihm

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