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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 189
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0195
Jahre 1274 einen neuen Kreuzzug vorzubereiten. Zur Finanzierung dieses
Unternehmens wurde der gesamte Klerus, soweit er Inhaber einer Pfarrei
oder Pfründe war, nach dem jährlichen Einkommen veranlagt und
sechs Jahre lang zur jährlichen Abführung des zehnten Teils desselben
verpflichtet. Diese Steuerzahlung erfolgte halbjährlich. Das Ergebnis der
Zahlung ging über den Dekan des Landkapitels an die Diözesanverwal-
tung in Konstanz.

In der Reihe dieser Zehntliste des Dekanats Kurnbach, die mit dem Abt
des Klosters Alpirsbach beginnt und mit „Hornberg, Guotach, Husen,
Wolfach inferius (Wolfach), Superior Wolfach (Oberwolfach), Schappach,
Cella Pincerne (Schenkenzell), Schiltach, Cella Petrie (Peterzell bei Alpirsbach
), Rieppoltzovwe (Rippoldsau), Rosberch, Reinhartshowe (Reinerzau)"
endet, findet die Pfarrei Schiltach ihre erste geschichtliche Erwähnung.

Der lateinische Text lautet:

„Schiltach. Rector ibidem iur. dicit triginta Septem libr. Argentinen. den.
in redd. soluit primo termino duas libr. minus octo den. eiusdem monete.
Item secundo termino dedit triginta quatuor sol. et octo den. Argentinem.
et sie soluit totum hoc anno".1

(Schiltach. Der Pfarrherr daselbst erklärt rechtsverbindlich 37 Pfund
Straßburger Münze als Einkommen. Er zahlt zum ersten Termin 2 Pfund
weniger 8 Pfennige (Denare) derselben Münze. Ebenso zum zweiten Termin
gibt er 34 Schillinge (Solidi) und 8 Pfennige (Denare) Straßburger Münze,
und so zahlt er das Ganze dieses Jahr.)

Im Vergleich mit den jährlichen Pfarreieinkommen anderer Orte im Kinziggebiet
, wie Wolfach mit 52 Pfund, Schenkenzell 40 Pfund, Hornberg
36 Pfund, Gutach 24 Pfund, Reinerzau 10 Tübinger Pfund, hatte die Pfarrei
Schiltach mit 37 Pfund ein den damaligen Verhältnissen angemessenes
Einkommen. Die genannte Höhe des jährlichen Einkommens hatten die
bepfründeten Pfarrer dem Kapiteldekan nach eigenem Ermessen selbst
angegeben.

Da Papst Gregor X. schon am 10. Januar 1276 starb, blieb der geplante
Kreuzzug, für den er ohne weites Echo zu finden geworben hatte, in den
Anfängen stecken. Der mißglückte Kreuzzug im Jahre 1270, der nach
Tunis gegen die Sarazenen geführt wurde, war der letzte seiner Art
gewesen.

Ohne die von Papst Gregor X. getroffenen Vorbereitungen zu einem achten
Kreuzzug, wäre Schiltach fünf weitere Jahre in der geschichtlichen
Dunkelheit gelegen, bis es in der Verkaufsurkunde über das Kirnbachtal

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