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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 200
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0206
schloß, welches sie sampt der stat ain gute zeit besessen, ir hofhaltung
gehabt". Herzog Hermann (IL), er wohnte auf Burg Waseneck, gab der
Stadt Oberndorf im Jahre 1300 „etliche freihait". Seine Söhne Ludwig und
Lutzmann bestätigten nach dem Tode ihres Vaters der Stadt diese Freiheiten
im Jahre 1316. Dasselbe tat „anno domini ain tausendt dreihundert
zwaiundvierzige herzog Herman von Tegk und herr zu Schiltach".27

Hier wird Schiltach zum erstenmal Stadt genannt. Diesen Titel mit den
damit verbundenen Rechten und Freiheiten erhielt Schiltach von den Herzögen
von Teck verliehen. In welchem Jahre dies geschah, ist noch ungewiß
. Es kann nach der angeführten Textstelle vermutet werden, daß schon
Herzog Hermann II. (gestorben nach 1313), Schiltach das Stadtrecht verlieh
, wenn nicht, so war Herzog Hermann III. (gestorben 1363), der „herr
zu Schiltach" genannt wird, der Verleiher dieser Rechte. Im Jahre 1342
führte Schiltach den Titel „Stadt". Zuvor wurde der Ort in keiner Urkunde
Stadt genannt, nach dem Jahre 1371 aber oft. Sie übernahm ihr
Stadtsiegel, drei rote Schildchen im weißen Feld (2:1), von den nachmaligen
Besitzern von Burg und Stadt, den Herzögen von Urslingen.

Herzog Hermann III. von Teck war der Sohn des Herzogs Hermann II. und
dessen Ehefrau Beatrix, Gräfin von Groningen. Er hatte noch drei Brüder,
die alle vor ihm starben und eine Schwester, die nach ihrer Mutter Beatrix
hieß. Hermann III. war verheiratet mit Anna Freifrau von Signau, die
in erster Ehe die Gemahlin des Grafen Egen von Freiburg war. Hermanns
Ehe blieb kinderlos. Er starb im Jahre 1363, seine Frau Anna lebte noch
im Jahre 1368. Hermann III. hatte von seinem Vater eine große Schuldenlast
übernommen und lebte mit seiner Frau in dürftigen Verhältnissen.28

Nach seinem Tode begann ein Erbschaftsstreit zwischen seiner Schwester
Beatrix und Herzog Friedrich von Teck, der aus einer ihr naheverwandten
Linie stammte, wegen dem Erbrecht an Oberndorf und Schiltach. Im Jahre
1371 kam es zu einem Vergleich. In diesem wurde Schiltach Burg und
Stadt der Herzogin Beatrix, ihrem Mann Herzog Reinold von Urslingen
und beider Sohn Konrad zugesprochen.20 In dieser Urkunde, ausgefertigt
am 16. Oktober 1371 zu Oberndorf, wird Schiltach Stadt genannt.

Auch Freiherr Mathis von Signau erhob als Bruder der verstorbenen Gemahlin
des Herzogs Hermann III. von Teck Ansprüche an Burg und Stadt
Schiltach. Er urkundete im Jahre 1378, er „han versetzt Schiita bürg und
statt mit allem dem, daz dar in höret, dem edeln grave Wolfen von Eberstain
minem lieben ohem und dem schultheissen, dem burgermeister, dem

27 Zimmerische Chronik, Freiburg und Tübingen 1881, hg. von Karl August Barack, 1. Bd., S. 387.

28 Karl Pfaff, Stammtafel der Herzöge von Teck, in: Württemb. Jahrbücher, 1. Heft 1846.

29 Württembergische Regesten, Stuttgart 1916, 1. Teil, Nr. 9692.

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