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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 201
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rat und den burgern gemainlich der statt ze Rotwil umb ahtendhalbhun-
dert guldin".30 Die Rechnung des Mathis von Singau ging aber nicht auf.
Er bekam überhaupt keinen Anteil an Burg und Stadt Schiltach.

Die Burg Schiltach war nach dem Tode Herzog Hermann III. von Teck
zum Wohnsitz seiner Schwester Beatrix und ihrer Familie geworden. Hier
fertigten sie im Jahre 1365 eine wichtige Urkunde aus. Da diese zu den ältesten
Belegen gehört, die wir von einem Herrn von Schiltach kennen, sei
sie im Wortlaut wiedergegeben:

„Ich Hertzog Reynolt von Urslingen und mit mir Frawe Beatrix von
Teckhe sein Eheliche Hußfrawe, Und Ich Hertzog Conradt Ihr beyder
Sohn, Thun Kundt unnd Vergehen offenlichen an diesem Brieff für uns
und alle unser Erben den die in ansehen, hören oder lesen, daß wür Ein-
muthiglichen mit guter Vorbetrachtung durch Unser Seelenheiles willen
und Lutterlichen durch gott den Erbern geistlichen Frawen des Closters
zu Wittichen Sanct Ciaren ordens in Costantzer Bystumb uffm Schwartz-
waldt gelegen die genadt gethan haben, und thun mit diesem gegenwärtigen
Brieff für Unß und alle Unsere Erben und Nachkommen, daß sie
Imermeh Ewiglichen Sie und ihre Nachkommen Zolle frey fahren sollen
für unsere Zoll zu Schiltach mit allem dem das in Ihr Closter gehört, und
uff Ihren Tisch. Eß sey Inen gewachsen oder sie haben es gekauft. Und
deß zu Einem Urkhundt so geben wir Ihn und Ihren Nachkommen diesen
Brieff Versigelt und geföstent mit Unsern Eignen Innsiglen die alle öffentlichen
darahn hangen der geben ist nach Christus geburth, dryzehen hundert
Jahr, und in dem fünf und sechzigsten Jahr an Sanct Erhards Tag."31

In dieser Urkunde wird die Stadt Schiltach nicht genannt, zum erstenmal
aber die Zollstätte in dieser.

Schiltach, Burg und Stadt, waren durch den Vergleich vom Jahre 1371
durch Heirat endgültig an die Herzöge von Urslingen gefallen. Ein Vorfahre
des Herzogs Reinold, Konrad von Urslingen, wurde um das Jahr
1177 von Kaiser Friedrich I. auf dessen Zug nach Italien für seine dortigen
Verdienste zum Herzog von Spoleto ernannt. Nach Deutschland zurückgekehrt
, behielten die Urslinger den Herzogstitel bei, ohne hier jemals ein
Herzogtum besessen zu haben.32

Wie viele vom Adel, waren auch die Herzöge von Urslingen im Laufe des
14. Jahrhunderts verarmt. Daher mußte im Jahre 1381 Herzog Reinold
und seine Schwester Anna, die Gemahlin des Freiherrn Konrad von Ge-

30 Krieger, 2. Bd., S. 844.

31 Diözesan-Archiv Freiburg, früher im Stadtarchiv Uberlingen, Witticher Vidimierte Abschriften. Erster
Teil, der Schaffnei im'Kinzigtal gelegen, geschehen 1746, Lit: A. Fasz. 4, Nr. 2.

32 Eduard Heydt, Geschichte der Herzöge von Zähringen, Freiburg i. Br. 1891, S. 410.

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