http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0257
83) Fennmatten, gen. die venn matt 1478/B. 7853, 32 r; Fennmatten 1867/GemPl.
(Wiese). Identisch mit Fenn (s. d.).
84) Fennwerbe, die obere Fennwerb 1674/B. 7849, 5 v.
Werbe f., mhd. werbe, werve „Wirbel, Strudel, Damm". Es handelt sich wohl
um einen Damm oder einen Abzugsgraben mit Damm, der das Wasser aus den
verschiedenen Wasserläufen des Fenns (s. d.) ableitete.
85) Finstersternmdttle. neben dem finstern Stern Mättel 1750/B. 7851, S. 27.
Vereinzelt vorkommende Benennung; vielleicht nach der Gestalt?
Földerfeld. Siehe Felder(er) Feld.
86) Frankenbühnd. an dez francken bünen 1455/B. 7852, S. 31; ein grasbün gen.
die francken bün 1478/B. 7853, 30 r; in der franckhenbini 1667/B. 9176, 281 v;
Groß Francken Bühn (Kloster Eigen), einerseiths die Bitzgaß, anderseit zum
Theil die Mittelfranckenbühn, oben die Brunnmatt, unten die Kleine francken
Bühn. Ist rings herum theils mit einem haag, theils mit einem hamm umgeben
1750/B. 7846, S. 25; Kleine Francken Bühn, ist mit einem haag umgeben 1750/
ebd., S. 25; Mittlere Francken Bühn 1750/ebd., S. 26; Große, Kleine Frankenbühnd
1867/GemPl. (Acker).
Nach dem Inhaber oder Nutzungsberechtigten benannte Beunde (Bühnd). Nach
dem Beleg von 1478 war das Gelände als Wiese genutzt.
87) Frankenweg. Franckenweeg 18. Jh./GemPl. Schwarzach Nr. 2.
Bei der Frankenbühnd (s. d.) verlaufender Weg. Frankenweg ist Klammer- oder
Lückenform aus Franken(bühnd)weg.
88) Frecht. in Swartzacher velt vff der freht 1398/B. 2970, 17 v; an der frehte
vnd ziehent vff swende stucke „1398"/Cop. 1314, S. 199; uf der frehte „1402"/ebd.
S. 201; bitz vff die frehte die do lit zwüschent Lichtenowe vnd Swartzach 1435
XI. 26/37, 225; 2 J. ackhers uff der frehten 1455/B. 7852, S. 36; Item 14 J. dz
frecht stuck gen. (zum Neuhof gehörig) 1478/B. 7853, 30 r; vff der Frächt 1563/B.
7869, 122 r; die untere Frecht, .. unten der frechtweeg ahmend 1750/B. 7846,
S. 49; Frecht 1867/GemPl. (Acker).
Nach H. Dittmaier, Rheinische Flurnamen S. 78 f. sind Bedeutung und Herleitung
des Namens umstritten. Am besten stellt man das Namenwort zu mhd.
vrehte, vrihte „Stück Acker". Im alemannischen Verbreitungsgebiet bedeutet
der Name eine besondere Abgabe bzw. ein Grundstück, wovon diese Abgabe
zu entrichten ist oder war. Zur Bedeutung des Namens, der im Bad. Wörterbuch
fehlt, vgl. auch £. Christmann, Beiträge zur Flurnamenforschung im Gau
Saarpfalz S. 32 f. Das Schweizer. Idiotikon 1, Sp. 1272 erklärt Frecht(e) f. als
eine Abgabe an Getreide, besonders Hafer, von Gütern an die Grundherrschaft,
besonders an geistliche Stifte. Die Schwarzacher Frecht ist Ackerland, das von
Inhabern des klostereigenen Neuhofs genutzt wurde. Die Herleitung des Namens
von einer auf dem Grundstück lastenden Abgabe ist sachlich begründet.
89) Frechtweg. Bann Bosch Eck .. unten den frechtweeg 1750/B. 7846, S. 47;
Schneiderhof- oder Stück, stoßt oben auf den frecht weeg 1750/ebd., S. 44.
Durch die Frecht (s. d.) verlaufender Weg.
90) Freimatte, von der bünen nebent fryen matten 1455/B. 7852, S. 41.
Frei bezieht sich auf rechtlich unabhängige Flurstücke, die im freien Eigentumsrecht
standen. Möglich ist auch Benennung nach einem Besitzernamen
Frei.
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