http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0271
233) Plauel. soll der Miller die beyde Plaulen, oben an Ihro Gn. garthen, .. beobachten
, selbige wo von nöthen, ohne Belohnung schauflen 1685 VIII. 26/37, 231;
die Plaulbühne, so 4 J. .. vnden die Plaul 1719/B. 7848, 230 r.
Plauel f., ahd. bliuwil, mhd. bliuwel, ist eine Stampfmühle für Hanf und Flachs.
Die Plauein waren einfache, mit einem Wasserrad versehene Hütten. Dieses Rad
trieb einen Wellbaum. Zwei daran befestigte Hebel hoben beim Umdrehen
einen Stampfen oder Pfosten, der auf eine Schwelle herabfiel. Auf dieser lag
der ungehechelte Hanf. Durch das öftere Herabfallen wurden die holzigen
Stengelteile von den Fasern gelöst.
234) Plauelbühn(d). Die Plaulbühne, so 4 J. .. vnden die Plaul 1719/B. 7848, 230 r;
Plaulbühn haltet in sich 15 äckerlein samt dem Kolben 1750/B. 7851, S. 43.
Nach der Lage bei der Plauel (s. d.) benannte Beunde (Bühnd).
235) Plaueleck. Plaul Eckh 1750/B. 7846, S. 96.
236) Plauelweg. 1 Äckherlein ahm Plaulweg 1687/B. 7848, 123 r; am plauel weeg
1719/B. 7848, 199 v; neben dem weeg der Plaul zue 1719/ebd., 215 v; Leimen-
stuckh unten am weeg, oben der Plaulweeg, unten der bach 1750/B. 7846, S. 93.
Nach der Lage bei der Plauel (s. d.) benannter Weg.
237) Plauelwerbe. biß an dz blaul werble 1683/B. 7849, 14 v.
Bei einer Plauel (s. d.) befindliche Werbe im Sinne einer Stelle, wo das Wasser
emporquillt. Vgl. Mühlb achwerbe.
238) Rainfeld. Rainfeld 1867/GemPl. (Acker).
239) Rankenäckerle. im rencken egerden 1478/B. 7853, 25 r; am Renckhen egerlin
1589/B. 7864, 67 r; 10 Ackher im renckhen ägerle 1687/B. 7848, 128 r; das Rengen
Egerle 1750/B. 7846, S. 90; Rankenäckerle 1867/GemPl. (Acker).
An den Schwarzbach grenzendes Ackerland. Nach den Belegen liegt das in zahlreichen
Formen vorkommende Grundwort Egerde f. vor. Egerde bedeutet „längere
Zeit brach liegendes, nicht angebautes Ackerland". Das Bestimmungswort
kann auf einen Besitzernamen zurückgehen oder kann zu Rank, Ranken m.
„Krümmung" gestellt werden, was durch die Lage am Schwarzbach gegeben ist.
240) Rebgarten, an dem rebegarten stucke „1427"/Cop. 1314, S. 131; 4 acker ligent
am rebgarten 1478/B. 7853, 25 v; 1 ackher im rebgarthen 1687/B. 7848, 123 v; im
Reebgarthen . . unten der greffener weeg, einseit .. bey den steinern Creützen
1750/B. 7846, S. 72; Rebgarten 1867/GemPl. (Acker).
Ursprünglich mit Reben bepflanztes Gelände, das nach den Belegen bereits im
15. Jh. als Ackerland genutzt wurde.
241) v. Reichenbachacker. heisset des von Richenbach acker „1429"/Cop. 1314,
S. 132.
Nach dem Besitzer benannter Acker. Über Namensträger v. Reichenbach vgl.
J. Kindler v. Knobloch, Oberbadisches Geschlechterbuch 3. Bd., S. 385, 396.
242) Reinfriedsbrüfil. von dem brüel gelegen einsyt neben reiferds brüel ander-
syt neben dem wiger brüel 1478/B. 7853, 16 r.
Teil des zum Schweighof gehörigen Brühls (s. d.), benannt nach dessen Inhaber.
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