http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0299
weit, sie ging in das Städtische Archiv, einen Keller in der Eisenbahnstraße.
Dort traf ich die Sammlung anfangs 1972 in einem schlechten, erbarmungswürdigen
Zustand.
Nachdem ein Heimatmuseum für die Stadt Bühl schon länger als abgeschrieben
galt, trug man sich in jüngerer Zeit mit dem Gedanken, ein solches erstehen
zu lassen. Veranlassung dazu gab die vom Stadtoberhaupt gewünschte und vom
Heimatverein Bühler Menti durchgeführte Ausstellung „Bühl in Dokumenten",
die über das Zwetschgenfest 1972 von weit über 1000 Personen besucht wurde.
Weite Kreise der Bevölkerung verurteilten eine weitere Unterbringung dieser
musealen Kostbarkeiten in diesem feuchten Keller. Wie versprochen, ließ nun
die Stadtverwaltung im dritten Obergeschoß der alten Volksschule fünf Räume
für ein Heimatmuseum der Großen Kreisstadt Bühl ausbauen. Auch für Lagerung
nicht ausgestellter Stücke wurde Sorge getragen.
Bühl hat nun sein Heimatmuseum. — Der Flur ist den Rittern von Windeck
gewidmet, deren Wirken die politische und wirtschaftliche Entwicklung Bühls
wesentlich mitbestimmt hat. Von ihnen sind Siegel, Wappen und Dokumente zu
sehen. Die Herrschaftsverhältnisse werden ergänzt durch die Wappen der Grafen
von Eberstein, als Lehensherren der Windecker, sowie der Markgrafen von
Baden.
Archiv mit Figuren der alten Pfarrkirche, heute Rathaus.
Das erste Zimmer ist als Archiv ausgebaut. Hier ist die Urkundensammlung
der Stadt Bühl (Faksimile) in 17 Bänden mit über 3000 Folioseiten untergebracht
. Sie wurde mit finanzieller Unterstützung des Bühler Menti von Karl
Schleh aus 18 Archiven des Oberrheins zusammengetragen und umfaßt einen
Zeitraum vom 11. bis Ende des 19. Jahrhunderts. Die „Geschichte der Kreis-
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