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der Narrhalla Bühl, wo auch das Narrenbuch mit einer gewürzten Rede der
„Historischen Kommission" übergeben wurde. Mit der Schere wurde jedem das
Licht geputzt, „wenn es im Oberstüble nicht mehr so richtig hell war". — In
einer Ecke steht die Wahlurne der ersten Bürgermeisterwahl 1832, darüber die
Bilder von Großherzog Leopold von Baden, dem Bühl das 1835 verliehene
Stadtrecht verdankt, Obervogt Häfelin. Gemeindevogt Buhl sowie Bürgermeister
Fidel Fischer. Die herrlichen, beleuchteten Glasmalereien vom alten
Bürgersaal, die bunten Wappen der in der Stadt Bühl eingegliederten 10 Gemeinden
und eine von Bildhauer Siegel 1934 geschnitzte farbige Werbetafel
mit einheimischen Erzeugnissen und der Aufschrift „Obststadt Bühl" bilden
den Abschluß des Raumes.
Wenn auch die Räume nicht allzu groß sind, so bestechen doch die heimelige
Atmosphäre, die übersichtliche und dekorative Anordnung von Schriften, Dokumenten
, Bildern und gegenständlichen Zeugen vergangener Zeiten. Obwohl
die Errichtung des Heimatmuseums Bühl als Gemeinschaftsleistung des Heimatvereins
Bühler Menti betrachtet werden soll, ist es zum größten Teil das
Verdienst seiner Mitglieder Karl und Sabine Schleh sowie Friedhelm Wandt,
daß diese heimatgeschichtliche Schau in dieser Art entstehen konnte.
Der Grundstock ist gelegt, nun gilt es, das Museum weiter auszubauen, auch
im Hinblick auf die inzwischen eingegliederten 10 Gemeinden. Dazu bedarf es
nicht nur der Mithilfe und Unterstützung der Stadtverwaltung, sondern es muß
ein Anliegen der gesamten Einwohnerschaft sein.
Das Biberacher Heimatmuseum „Kettererhaus"
Von Josef Bühler
Anstoß zum Zustandekommen des Biberacher Heimatmuseums „Kettererhaus
" war die Sorge um den Verlust wertvoller Kulturgüter unseres ländlichen
Raumes. Schon Jahre vor der entschiedenen Sammlung hatten sich
in meinem Hause allerlei und mannigfache Einzelstücke zusammengefunden
.
Der Entschluß, systematisch ans Werk zu gehen, ergab sich aus der Möglichkeit
, eine komplette, verwaiste Sattlerwerkstätte zu bekommen, ein
wertvoller alter Schrank war so etwa die Dreingabe. Fast gleichzeitig bot
sich mir ein Hafnerraum (Töpfer), verbunden mit vielem Zubehör des
Ofensetzers an.
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