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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0127
Die bedeutendsten Römerstraßen der Oberen Ortenau waren wie gesagt
die Nord-Süd-Verbindungen. Eine davon kam vom römischen Riegel herüber
nach Kenzingen und zog über Herbolzheim, Ringsheim gegen Altdorf
. 51 Dort streifte sie eine römische Siedlung, von der neben Trümmern
auch ein gehörnter Hirtengott PAN und einige Gräber gefunden wurden
. 52 Der strategisch wichtigste Punkt der Nord-Süd-Route auf der Verlängerung
des Rheinübergangs von Kappel war wahrscheinlich Mahlberg.
Möglicherweise stand auf dem Basaltkegel eine römische Wach- und Signalstation
, denn sie bot neben einer guten Fernsicht ausreichend Schutz
für eine militärische Wachtruppe. Von Mahlberg sind über 70 römische
Münzen und einige Kleinfunde bekannt.53 In Kippenheim, das ebenfalls
an der Römerstraße lag, stand auf dem Platz der evangelischen Kirche ein
römisches Gebäude. Seine Entstehung verdankt es wahrscheinlich der
günstigen Lage bei einer nahen Quelle, die den römischen Bewohnern das
Trink- und Badewasser spendete.54

Kaum eine halbe römische Meile weiter nördlich wurden kürzlich erneut
römische Trümmer, darunter Hypokaustenreste von einem Bad, entdeckt
. 55 Mit diesem Fund ist die Fortsetzung der Nord-Süd-Route mehr
oder weniger gesichert.

Es ist aber unumstritten, daß neben den strategischen und für den Handel
wichtigen römischen Hauptstraßen auch weniger befestigte Seitenwege
als Gehöfte- und Kurzverbindung, sogenannte Rittpfade, vorhanden waren
. Dagegen kürzten die Post- und Stafettenreiter möglicherweise die
Hauptrouten über sogenannte Rennwege ab. So ist eventuell der Rennweg
, der beim Galgenbrunnen zwischen Kippenheim und Lahr-Mietersheim
den Weg nach der römischen Sulzbachstraße abkürzt, auf die Römerzeit
zurückzuführen.56

Nordwestlich vom Galgenbrunnen haben die Römer ebenfalls Reste hinterlassen
. Sie liegen auf einer leicht ansteigenden Lößwelle und sind von
einer kleineren römischen Ansiedlung.57

Dann folgen zwei Turmfundamente unweit der mansio-mutatio posita,
Kippenheim. Sie sind möglicherweise in eine Signallinie einzureihen, die
entlang den Römerstraßen Nord-Süd und West-Ost angenommen wird. 58

Der südliche Schuttertalausgang bei Lahr-Mietersheim war dagegen von
einer Militärstation eskortiert, der die Aufgabe zukam, diesen Schwarzwaldzugang
zu kontrollieren. Wahrscheinlich stand dort auch der Meilenstein
, der bereits vor beinahe zweihundert Jahren bei Mietersheim gefunden
wurde.59

Die größte römische Einrichtung in der Oberen Ortenau war ohne Zweifel
die Station auf dem Mauerfeld bei Lahr-Dinglingen. Vielleicht ist sie

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