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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0177
der richtigen, nämlich der Albrechts. Sofort versuchen sie, Mahlberg zu gewinnen
. Graf Egon schafft es 1298 gegen Zahlung derselben Summe an Albrecht
. Doch 1312 sind die Geroldsecker Bundesgenossen von Kaiser Heinrich
VII., in St. Sabina in Rom gewinnen sie Mahlberg für sich zurück.

Diese traditionelle Auffassung von Heilikas Herkunft aus Mahlberg in der
Ortenau wird von Freiherr Wilhelm von Lersner, der eine Zeitlang als Jurist
im Lahrer Landratsamt tätig war, in Frage gestellt.10 Er läßt Heilika aus Schloß
Malberg in der Eifel abstammen. Der Erzbischof Heinrich von Vinstingen (EB
Heinrich II. von Trier, 1260—1286) sei ihr Bruder. Bischof Walther I. von Straßburg
sei also sein Neffe, darum sei er auch diesem seinem Neffen in der Schlacht
von Hausbergen mit 1700 Mann zu Hilfe gekommen. Solche Militärhilfen von
Bischöfen für Verwandte waren im Mittelalter durchaus üblich. Das beste Beispiel
ist der Hilfezug des Straßburger Bischofs Konrad III. von Lichtenberg
für seinen Schwager, den Grafen Egino von Freiburg, der mit Konrads Tod
endete. Ein Bildstock, das Bischofskreuz, und der Name des neuen Stadtteils
„Bischofslinde" im Freiburger Westen geben davon heute noch Kunde.11

Von Lersner wird zunächst bestätigt durch die Regesten der Erzbischöfe von
Trier, die A. Goertz 12 herausgegeben hat. Ja, zu seinen Gunsten sprechen noch
zwei weitere Tatsachen, die Hilfsaktionen für die Geroldsecker in der Ortenau
darstellen.

Heinrich von Vinstingen, damals noch Domdekan zu Metz, war nach Rom gereist
, um die Bestätigung Walthers von Geroldseck durch Papst Alexander IV.
zu erlangen. Er war erfolgreich und brachte selber die Würde eines Trierer
Erzbischofs mit von Rom. Denn dort war die Wahl nach dem Tode Arnolds II.
zwiespältig ausgefallen. Arnold von Schleiden stand gegen Heinrich von Bolanden
. Heinrich von Vinstingen war der tertius gaudens, man hatte ihn in
Rom kennen und schätzen gelernt, und so zog man ihn den beiden wohl unbekannten
Streithähnen vor.

Im selben Jahr, als Heinrich I. von Geroldseck, Sohn Walthers I. und Bruder
des in der Schlacht von Hausbergen gefallenen Hermannn und des Bischofs
Walther von Straßburg, die Erbtochter Agnes von Veldenz heiratete, heiratete
auch Walther, der älteste Sohn Heinrichs aus erster Ehe, die Tochter Ymena des
Grafen Gottfried von Sayn, und Erzbischof Heinrich II. beurkundet den Ehevertrag
. Heinrich heißt jetzt formgerecht Herr von Geroldseck und Graf von
Veldenz. Diese Heranziehung des Erzbischofs erfolgte sicher nicht nur aus geographischen
, sondern auch aus verwandtschaftlichen Gründen.

Doch ist in den Urkunden immer nur von „Verwandten", nicht von „Neffen"
die Rede. In einem anderen Fall, als es sich um die Zahlung von 400 Metzer
Denaren an den Grafen von Zweibrücken bzw. dessen Schwiegersohn, Hugo
von Vinstingen, handelt, da wird betont, daß er der Neffe des Erzbischofs ist
(Urkunde vom 18. Juni 1276). is

Die erste Urkunde, in der Heilika von Mahlberg vorkommt, betrifft die Schenkung
des Hardererhofes bei Weisweil für das Kloster Tennenbach.14 Dieser Hof
existiert heute noch, auf ihn beziehen sich die Gewannamen der Gemarkung
Weisweil, es gibt dort laut Topographischer Karte Endingen (Nr. 7812 1:25 000)
ein Gewann Harderer Hof, einen Harderer Pfad und einen Harderer Weg, der
von Weisweil aus nach dem Hof führt.15 Dieser Hof muß der Heilika persönlich
gehört haben, denn sonst wäre sie in dieser Urkunde nicht genannt
und ihr Gemahl, Walther I. von Geroldseck, hätte die Schenkung von sich
alleine aus tätigen können. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, daß eine Heilika
von Malberg in der Eifel hier in Weisweil, 25 km von Lahr entfernt und etwa
15 von Mahlberg in der Ortenau, einen Hof besessen haben sollte. Walther,

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