Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0178
jetzt bereits Dompropst in Straßburg, besiegelt die Urkunde von 1252, die in
Mahlberg niedergelegt wird.16

Nach von Lersner wäre EB Heinrich von Trier, als Bruder der Heilika von
Malberg/Eifel, „Onkel" des Bischofs Walther von Straßburg. Aber nun nennt
Walther, wie aus den Regesten der Straßburger Bischöfe hervorgeht, noch andere
geistliche und weltliche Herren seine „Oheime", so den Speyrer Propst
Berthold von Eberstein, Konrad von Lichtenberg, den Domherrn in Metz und
Straßburg, den Abt Berthold von St. Gallen, den Herrn von Diersburg. „Oheim"
muß also einen viel umfassenderen Sinn haben als nur den eines Bruders der
Mutter. „Oheim" muß dann mit „naher Verwandter" wiedergegeben werden.
Diese Verwandtschaftsverhältnisse sind sehr kompliziert und heute kaum mehr
zu entwirren.

Um die Konfusion noch größer zu machen, nimmt Hermann Fautz an, daß
Walther I. von Geroldseck noch mit einer zweiten Heilika, einer Heilika von
Sulz, verheiratet war. « Da Walther um 1250 bereits im Besitz von Lossburg
ist, müßte er diese Heilika von Sulz zeitlich vor der Heilika von Mahlberg geheiratet
haben. Diese Hypothese setzt eine gewisse Häufigkeit des Heilika-
Namens voraus. Diese besteht in der Tat. In den Straßburger Regesten kommt
eine Heilika von Diersburg M vor. Vielleicht ist sie ein Patenkind der Heilika
von Mahlberg. Am 5. Januar 1247 bekommt Heilika, die Tochter des verstorbenen
Heinrich von Lichtenberg, Dispens von Papst Innozenz IV. zur Heirat mit
Rudolf von Uesenberg, mit dem sie im vierten Grad verwandt ist.19 Walther I.
von Geroldseck hat außer den drei Söhnen auch eine Tochter Heilika aus der Ehe
mit Heilika von Mahlberg. Sie heiratet auch einen Uesenberg, vermutlich Hesso
von Uesenberg. Sie ist um 1269 als Frau von Uesenberg bezeugt. 20 Hesso von
Uesenberg ist immer ein treuer Parteigänger Walther I. 21 Trotz der Häufigkeit
des Heilika-Namens ist eine Ehe Walthers I. mit einer Heilika von Sulz unwahrscheinlich
. Diese müßte auch kinderlos gewesen sein und mit einem frühen
Tod dieser Heilika von Sulz geendet haben, was allerdings bei den damaligen
sehr häufigen Kindbett-Todesfällen sehr wohl möglich gewesen wäre.

Wenn Walther I. den Besitz am oberen Neckar nicht durch Kauf oder Heirat
erworben hat, wie kam er dann zu diesem Besitz? Es gibt noch eine dritte Möglichkeit
, durch Erbschaft. Oskar Kohler nimmt eine schwäbische Herkunft der
Geroldsecker an. 22 Ähnlich steht es ja auch mit den Zähringern. Weilheim unter
Teck war das alte Hauskloster und die Grablege der Zähringer. Die Besie-
delung des Schwarzwaldes ist von Osten her erfolgt. Die Verwandschaft der
Ortenauer Geroldsecker mit den Grafen von Sulz wird mehrfach betont. So
bezeichnet Bischof Walther I. von Straßburg den Archidiakon Eberhard von
Sulz als seinen Verwandten in einer Dachsteiner Urkunde vom 6. Mai 1262.23
Aber auch diese Bezeugungen kann man in Frage stellen, weil es auch elsässi-
sche Grafen von Sulz gibt. Diese Duplizität kommt zu der von der doppelten
Geroldseck hinzu.

Es sei nicht unerwähnt, daß um 1263 ein Walther von Mahlberg auftaucht. Er
wird in einer Urkunde vom 13. Dezember als Schiedsrichter benannt in einem
Waffenstillstand zwischen Bischof Heinrich IV. von Straßburg und den Söhnen
des gefallenen Hermann von Geroldseck, Heinrich und Walther.24, also zwischen
den neuen linksrheinischen und rechtsrheinischen Geroldseckern. Ein
Mahlberger Mannesstamm, das macht in der Tat die Theorie von einer Erbtochter
Heilika von Mahlberg in der Ortenau fraglich. Aber absolute Gewißheit
läßt sich auf diesem Felde nicht gewinnen. Auch die Historie muß mit
Hypothesen rechnen, und man hat oft nur die Wahl zwischen wahrscheinlichen
oder unwahrscheinlichen Hypothesen. Gerade darum halte ich die Eifel-
herkunft der Heilika für unwahrscheinlich.

176


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0178