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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0209
Würdtwein u. a. Eine genaue Beschreibung dieser Schätze ist bisher nicht veröffentlicht
worden. Wir schließen uns daher der Meinung von Jean Rott in
seinem Artikel ,Sources et grandes lignes de truites en 1870' in den Cahiers
Alsaciens d'Archeologie et d'Histoire von 1971 an, wo er am Schluß Seite 165
schreibt: 'Es wäre an der Zeit, wenigstens noch vorhandene Fragmente von
Katalogen zu veröffentlichen und somit sowohl lokalen als auch der allgemeinen
Geschichtsforschung einen erheblichen Dienst zu erweisen'."

Als Dr. Josef Bader 1834 seine „Badische Landes-Geschichte" schrieb, waren
die Urkunden sicherlich noch vorhanden. In den Straßburger Bibliotheken und
Archiven standen ihm reichlich fließende Quellen für seine Forschungen zur
Verfügung. Geschichtsbefliessene Menschen des mittleren und ausgehenden
20. Jahrhunderts wußten allein vom Hörensagen über jene Urkunden. Den
Geschichtsschreibern des 19. Jahrhunderts vor der Straßburger Katastrophe
war die Jahreszahl „Biberaha 787" noch selbstverständlich.

Noch im Jahre 1885 schrieb der Verfasser des Ortsverzeichnisses des Kompendiums
„Das Großherzogtum Baden": „Biberach L. Offb.... Landvogtei Mor-
tenau. Erste urkundliche Erwähnung 787 Biberaha ..." Ebenfalls bestätigt in der
Ausgabe 1857 A.J.V. Heinisch mit Beigaben von Dr. J. Bader für Biberach das
Jahr 787. Kurt Klein schrieb: „...Die Gemeinde Biberach, von der wir bereits
787 erstmals urkundlich hören ..." 11, und Emil Imm stellt fest: „Vom Schönberg
führt der Weg zur Kinzigtalgemeinde Biberach. Sie wird schon im 8. Jahrhundert
urkundlich erwähnt." 18

In einem Aufsatz von A. Staedele wurden die ehemaligen Kurien des Klosters
Gengenbach behandelt.19 Auch Biberach und seine zwei Ortsteile Erzbach und
Bruch weisen Erblehenhöfe auf. Leider konnte Karlleopold Hitzfeld in seinem
ausführlichen Beschrieb „Die wirtschaftlichen Grundlagen der Abtei Gengenbach
" über die Frühzahlen der Gengenbacher Kurien keine sicheren Angaben
machen. Sein 2. Kapitel: Die Curtis Tutschfelden leitet er mit dem Satz ein:
„Die vorhandenen Quellen ergeben erst vom 12. Jahrhundert an ein genaueres
Bild über die Klosterhöfe... Am klarsten können wir die Klosterhöfe im
Raum des Kinzigtales überschauen. Die älteren Besitzbestätigungen führen den
Besitz elbst nur in mehr allgemeinen Worten an, so daß wir über die Art
der Rechtstitel nicht immer klarsehen und zur Sicherung die spätere Erscheinungsform
heranziehen müssen... 1139 waren die Rodungen in der
Gengenbacher Gegend erst in den Anfängen. Eine Urkunde von 1220 gibt uns
erwünschte Aufschlüsse. Sie erzählt uns, daß über Entersbach schon früher
mehrmals Bestimmungen getroffen worden wären. Daher müssen wir das
Erstehen der Curie Entersbach noch wesentlich früher ansetzen als 1220. Sie
wurde später Pachtlehen an mehrere Beständer. In dieser Gegend einschließlich
Biberach war das bebaute Land in drei Oesche eingeteilt, also Dreifelderwirtschaft
."

Aus demselben Kapitel über „Die wirtschaftlichen Grundlagen der Abtei Gengenbach
" lese ich S. 208: „Von Entersbach aus wurde die Rodung Biberach angelegt
. Offenbar nicht allzulang vor 1220 (eine Vermutung?). Denn für dieses
folgte erst in der genannten Urkunde ein genauer Verteilungsplan für den
Zehnten. Die Curie wurde später an drei Beständer verlehnt. Die Fischereigerechtigkeit
war dort, wie überhaupt entlang dem ganzen Kinziglauf, ein
besonderes klösterliches Ambachtlehen. Die vom Kloster in Biberach errichtete
Kirche wurde von Gengenbach aus betreut, aber erst 1618 zu einer gengen-
bachischen Pfarrkirche erhoben und von 1790 dem Kloster inkorporiert. Die
Hügel am Ausgang des Prinzbachtales waren fest in Besitz des Klosters, bis

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