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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 12
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0014
Oberstudiendirektor Wilhelm Mechler 70 Jahre alt

Ein Leben im Dienste der Allgemeinheit und der Heimatgeschichte

Im September des letzten Jahres überreichte Kultusminister Prof. Dr. Hahn
einem Manne persönlich in Stuttgart das Bundesverdienstkreuz, dessen Lebenswerk
eng mit Kehl, dem Hanauerland und der Ortenau verbunden ist.
Damit wurden die Verdienste einer bekannten Persönlichkeit öffentlich gewürdigt
, die am 10. September 1977 auf 70 reicherfüllte Lebensjahre zurückblicken
darf. Es ist unser Oberstudiendirektor i. R. Wilhelm Mechler, der im
Jahre 1971 aus den Händen von Prof. Dr. Kähni den Vorsitz über den Historischen
Verein für Mittelbaden als verpflichtendes Erbe übernommen hat, nachdem
er bereits Jahre zuvor als 2. Vorsitzender wirkte. Neben seinen beruflichfamiliären
Aufgaben widmete sich der Jubilar im überreichlichen Maße mit
Energie und Tatkraft den Belangen der Allgemeinheit durch die Übernahme
vieler ehrenamtlicher Tätigkeiten, die er mit viel Umsicht, Idealismus, Sachkenntnis
und persönlicher Begeisterung erfüllte. So sehen wir Herrn Mechler
schon seit Jahren als Mitglied des Kehler Gemeinderates, als ehrenamtlicher
Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Kehl und in der Verpflichtung
als Mitglied des Kreistages des Ortenaukreises. Mit leidenschaftlicher
Hingabe widmet sich darüber hinaus Herr Mechler seit Jahrzehnten der Erforschung
der Heimatgeschichte als selbstgestellte Lebensaufgabe. In unzähligen
Vorträgen, Veröffentlichungen in der Tages- und Fachpresse, bei vielen Führungen
und als Referent der Volkshochschule gab er sein reiches Wissen weiter
, um dadurch das Geschichtsbewußtsein — besonders im Hanauerland —
zu stärken und die Liebe und Bindung der Bevölkerung zu den unveräußerlichen
Werten der Heimat zu wecken und zu vertiefen. In diesem Auftrage
leitet er seit 1954 den Historischen Verein Kehl-Hanauerland. Als Sohn eines
Kehler Schuhmachermeisters — seine Mutter war das 12. Kind einer Bauernfamilie
aus Mosbach — lernte Mechler von Kindesbeinen an das Grenzlandschicksal
am eigenen Leibe kennen. Auf dem festgefügten Fundament der Vergangenheit
und aus der Erkenntnis geschichtlicher Tatsachen verspürte er
nach den Kriegsjahren, die er als Soldat durchleben mußte, die Zeichen der
Zeit, den aktuellen, notwendigen Auftrag zur Völkerverständigung, zur Versöhnung
über die Grenzen hinweg. Damit setzte er einen erneuten Schwerpunkt
in seiner vielseitigen Tätigkeit, den Brückenschlag über den Rhein, nach Straßburg
, in das Elsaß, nach Frankreich. Durch Führungen, Vorträge in Wort und
Bild, durch Besuche, Gespräche, Veröffentlichungen und mancherlei anderer
Initiativen zeigte Mechler das verpflichtende gemeinsame Erbe auf, um dadurch
die Bande zwischen den Menschen um den Rheinstrom in europäischer
Sicht enger zu knüpfen.

Nach dem Abitur an der Kehler Oberrealschule (1926) studierte Mechler an
den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Berlin Geschichte, Deutsch, Englisch
und Staatsrecht. Mit der Note „vorzüglich" im 2. Staatsexamen krönte er
seine Ausbildungszeit. Der berufliche Weg führte den Lehrer und Erzieher an
die Höheren Schulen in Mannheim, Singen, Säckingen und Kehl und nach dem
Kriege über Meßkirch, Pfullendorf, Achern wieder in seine Heimatstadt Kehl

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