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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 147
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0149
Das Kloster Wittichen,

eine Grablege der von Hohengeroldseck ?

Von Hermann Fautz

Im Jahre 1324 gründete die Klausnerin Luitgard das Nonnenkloster
Wittichen. Sie war zuvor in dem Beginenklösterle zu Oberwolf ach, von wo
sie im Jahre 1325 mit 34 Schwestern nach Wittichen zog. Das Witticher Tal
gehörte damals den Herren von Hohengeroldseck. Das geht aus einer Urkunde
hervor, in welcher der geroldseckische Lehensmann Hans der Bock
von Kolbenstein dem Johann von Geroldseck im Jahre 1312 das Öffnungsrecht
in der Burg „Witechenstein" verschrieb, die in die Herrschaft Sulz
gehörte, die damals geroldseckischer Besitz war. Die Burg war somit älter
als das Kloster.1

Die Herren von Hohengeroldseck förderten diese Klostergründung, die
einzige in ihrem Gebiet im oberen Kinzigtal. Georg von Hohengeroldseck,
Graf von Veldenz und sein Neffe Walter (III.), genannt von Tübingen, gaben
dem Kloster „Wittechen" am 21. Oktober 1327 das Patronatsrecht an
der Kirche zu Roßberg, das dem Kloster jährlich 4 Mark Silber einbrachte.
Roßberg war damals eine größere Siedlung auf dem Bergrücken zwischen
dem hinteren Kaltbrunner Tal und der Reinerzau. Heute ist dort an Stelle
der Kirche nur noch eine Kapelle vorhanden. Vier Jahre später, am
2. November 1331, schenkte derselbe Walter der Meisterin und dem Konvent
in „Widechenstain" das einträglichere Patronatsrecht an der Kirche
in Schenkenzell, das jährlich 14 Mark Silber abwarf. Diese Patronatsrechte
bestätigte Bischof Nikolaus von Konstanz dem Kloster am 11. Juli 1337.2

Für diese dem Kloster verbrieften Vermächtnisse wurde Walter von
Hohengeroldseck und seinen Nachkommen für alle Zeiten das Vogtei- und
Schirmrecht über das Kloster übertragen. So wurden die Hohengerolds-
ecker die Kastenvögte des Klosters Wittichen, welches Amt und Recht sie
behielten, bis Gangolf am 7. Juni 1500 mit der Schenkenburg auch die
Kastenvogtei an Graf Wolfgang von Fürstenberg verkaufte.

Um dem Kloster weitere Einkünfte zu sichern, verschrieben am 20. Januar
1348 der obengenannte Walter und seine Söhne Heinrich und Georg dem

1 Fürstenbergisches Urkundenbuch, herausgegeben von dem Fürstlichen Archiv in Donaueschingen,
Band I—VII, (FUB), II, 65.

2 FUB, V, 399 und V, 3994.

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