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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 69
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eingewirkt, nur wesentlich früher. In der Zeit Pirmins leitet ein
Vorsteher die Abtei, dessen Name sie behielt: Abt Maurus. 740 gehört
Maursmünster zu den Pirminsklöstern 225. In das Zusammenwirken des
Abtes Maurus und Pirmins haben wir keinen Einblick. Wir wissen nur
das Faktum. Das Kloster schließt sich der Hirsauer Reform an. Sein
bedachtsames, treues Vorwärtsstreben wird in der Mitte des 12. Jahrhunderts
mit dem herrlichen Westwerk der Abteikirche als Krönung
allen Bemühens belohnt.

An der Gründung des Kloster Pfäfers (Kanton St. Gallen) durch Pirmin
hängen natürlich allerhand gelehrte Bedenken, aber intensive Arbeit
schält doch ein paar Wahrscheinlichkeiten heraus, so etwa als Gründungstermin
die Zeit um 731 22S. Die Verbindung mit den Pirminklöstern
reißt nicht ab 227.

Die große Entfernung Niederaltaichs vom Kerngebiet des Wirkens
Pirmins regt zu Bedenken an. Wir schauen genauer hin. Einer der Söhne
des Alemannenherzogs Gottfrid, Odilo, wurde 736 Bayernherzog. Vom
Vater her gehörteer zu den Agilolfingern. Die Gattin Odilos, Hiltrud, war
eine Tochter Karl Martells. Zu dieser vorgegebenen Weite kam der
Kontakt mit Primin über Pfungen. der offenbar nicht vergessen war.
Odilo hatte für die kirchliche Gliederung seines Landes Bonifatius
berufen, für die Gründung seines Klosters Pirmin, eine gute Kennzeichnung
der beiden Männer. Die Mönche kamen aus Alemannien; Reichenau
wird genannt, oder es fehlt das Herkunftskloster 22t\ Die Mönche an
der Donau zählen Pirmin zu ihren Gründern. Noch enger wird die
Verbindung mit dem Oberrhein durch eine um 1200 im Niederaltaicher
Totenbuch beim Gründer, dem Herzog Odilo, beigefügte Notiz, daß zu den
von ihm gegründeten sieben Klöstern auch „Genginpach", Diözese
Straßburg, gehöre, und dort sei er beigesetzt229. Eine echte Konkurrenz
zur Grablegung in Gengenbach ist nicht bekannt 23°. In der Gengenbacher
Klostertradition wurden noch keine Anhaltspunkte gefunden, aber
Schweigen bedeutet da nicht viel. Der mit Gengenbach und Schuttern in
nahem Zusammenhang stehende Graf Ruthard, der mit seiner Gemahlin
Irmensinde und einem minderjährigen Söhnlein um 756 in der Abtei
Gengenbach seine letzte Ruhestätte fand2", kommt zwar in den etwas

225 Abt Maurus 724. Von ihm: ..Mauri monasterium". Positiv zu Pirmin und Regel Benedikts. Uber das Hilariacum
(Dillersmünster) siehe bei Fridolin. FDA 75 (1955) 120f.

226 H. Bütlner, Christentum und frankischer Staat in Alemannien und Rätien während des 8, Jahrhunderts. Zeitschrift
für Schweiz. Kirchengesch. 43. 1949. Nachdruck Darmstadt 1961. S. (21). bzw. 29.

227 Bei Tüchle. Hinweise auf die Verbindung Pfäfers mit den Pirminklöstern: 113. 126. 143. 389 in Anm. 10 (1064).

228 Georg Stadlmüller. Geschichte der Abtei Niederaltaich 1971. 51. 52 (Gründungstext des Abtes UrolO und 56.

229 Romuald Bauerreiss. Kirchengeschichte Bayerns I 1949. 104 und Anm. 40. Prinz 418 Anm. 303 bringt den Wortlaut:
„Iste Uotilo dux Bavariae fundavit Septem monasteria in quorum uno dicto Genginpach Argentinensis Dyocesis est
sepultus". MGH Necrol. IV. 30, Altaicher Nekrolog.

230 Stadtmüller (228) 49.

231 Kdm VII 362.

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