http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0435
Franziskanerkloster Offenburg. Grundriß (19- Jhdt.) GLAG Offenburg 5
Jeden Montag hatte diese Bruderschaft nun auf dem St. Ludwigs-Altar
eine Messe. Der Tag des Schutzheiligen wurde mit einer Singmesse
gefeiert, während welcher jedes Mitglied ein Opfer oder „Fronengeld" in
die aufgestellte Büchse oder auf den Altar legte. Letzteres gehörte den
Patres, die außerdem vom Schützenmeister jährlich 2 Pfund Pfennig
erhielten. Ihre Grabplätze fanden die Mitglieder der Bruderschaft auf
dem Klosterfriedhof. In dieser Zeit wurden in der Klosterschule kaum
mehr als 50 Schüler unterrichtet. Diese kamen nicht nur aus Offenburg,
sondern aus ganz Mittelbaden. Sogar Konstanz, Kreuznach, Schwäbisch-
Gmünd, Laufenburg, Feldkirch, Ensisheim und andere Städte wurden als
Heimatorte von Schülern genannt. Unterrichtet wurde Latein, Mathematik
, Religion, Naturwissenschaften, Erdkunde und Geschichte. Griechisch
, das zweite Hauptfach eines humanistischen Gymnasiums fehlte.
Die Leitung der Schule, an der drei Lehrer unterrichteten, lag in den
Händen eines Ordensgeistlichen, der den Titel „Präfekt" führte. Als
Gegenleistung für die finanzielle Hilfe stand der Stadt ein Aufsichtsrecht
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