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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 472
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0472
Inklusen wirklich eine Klosnerin oder Beginen gemeint sind, vielleicht
eben etwas, was als Inkluse begonnen, aber inzwischen zur Begine
herabgemindert war. In Herbolzheim ist der Übergang von Inklusen zu
Beginen auch in der Verwendung des zutreffenden Namens zu fassen.4

Besondere Aufmerksamkeit verdient die örtliche Fixierung der Inklusen:
sie sind vor allem an Klöstern oder ländlichen Pfarrkirchen angesiedelt.
Im städtischen Bereich sind Beginen, deren Gottshäuser sich von dem
sonst auch dort angesiedelten Regelhäusern (wie in Freiburg, Frauen die
nach der Drittordensregel des heiligen Franz leben) kaum zu unterscheiden
. So finden wir in der Ortenau vor allem Beginen in Offenburg ihr
Haus in Rammersweier muß man als zugehörig zu diesen zählen und in
Lahr, wenn auch hier bis jetzt nur in einer einzelnen Erwähnung. Daß
jene Inkluse an der vor der Stadt Gengenbach liegenden St. Martinspfarrkirche
die ländliche Position einnimmt - wie die Inklusen von St. Peter
vor Freiburg, 5 paßt in das Bild. Aber gerade die auf das Land verlegte
Position der Inklusen im Zusammenhang der oft geringen und unstabilen
wirtschaftlichen Absicherung der so stark auf private Initiative bezogenen
Einrichtung, lassen vermuten, daß die Zahl dieser Inklusen um
etliches größer war, als die oft sehr zufällige Erwähnung belegen läßt.
Erst wenn systematisch alle Quellen einer Landschaft auf die Erwähnung
von Inklusorien, und wäre es nur als Anrainer in einem
Besitzverzeichnis oder Berain, abgesucht wären, könnte man sagen, es
wäre nun keine mehr zu entdecken52 - aber auch dann nicht, es wären
nun sicher alle erfaßt, die es gab. Diese Vorarbeit fehlt für die Ortenau, ist
aber für den anschließenden Teil des Breisgaues durch die Arbeit Josef
Schelbs6 geleistet. Zwischen der Südgrenze der Ortenau und Betberg
nördlich Müllheims konnte er 31 Inklusen nachweisen. Dieses Beispiel
der unmittelbar benachbarten Landschaft mag den Gedanken nahelegen,
daß auch die Ortenau ähnlich dicht von Inklusen durchsetzt war wie der
nördliche Breisgau. Im Bereich Rottweil-Oberndorf werden um 1360
nicht weniger als 13 Inklusorien genannt63.

Das umfangreichste Vorkommen von Beginen läßt sich für die Reichsstadt
Offenburg belegen.7 Zunächst werden nur einzelne Namen faßbar«
1307IV15 Lutgardis dicta moehin begina de Offenburg dicta de Sahsbach;
sie gab 3 Jauchert Ackerfeld in Rammersweier an das Kloster Allerheiligen
.8 Ob ihr Beiname de Sasbach ihre unmittelbare Herkunft kenn-

I FDA 68/1941. 218 und 240 Vgl a. unter Rust Anm. 43

5 Ebd. 225 227.

5a Zu dem möglichen Hinweis auf Beginen in Schwarzach vgl. dazu S. 275.

6 ..Inklusen am Oberrhein" FDA 68/1941. 174 253.
6a FDA 5/1870, 96-97.

7 Ludwig Heizmann, Geschichte der Klöster in Offenburg (um 1922. o. O.); die meisten der folgenden Belege sind auch
schon von Kr. II 415 angeführt: vgl. a. Otlu Kahm, Kirchliches und religiöses Leben im mittelalterlichen Offenburg.
Ortenau 29/1949, 141-165, bzw. 148-150.

8 GLA 34/58.

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