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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 479
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Gengenbach gestanden habe. Obgleich also die Klose offenbar der Leut-
kirche, wie üblich, angebaut war, stand sie zumindest in der wirtschaftlichen
Betreuung unter dem Benediktinerkloster, wohl dann auch in
dessen geistlicher Sorge. Diese Bindung an das Kloster wird auch aus
einer Seelgerätstiftung ersichtlich von 1449 X 16,38 in der bestimmt wird,
daß die Jahrzeit zeitlich nach dem im Kloster geführten Seelgerätbuch zu
feiern ist und die Schwestern an diesen Feiern in der Klosterkirche
teilzunehmen haben. Daß sie nun als „Beginen" bezeichnet werden, zeigt
die Ambivalenz der Ausdrucksweise. Ob die Benennung „Großes Gotteshaus
" in Gengenbach zur Charakterisierung ihrer Gemeinschaft voraussetzt
, daß es auch noch andere Schwesterngemeinschaften in Gengenbach
gab, ist offen. Ein Beleg für eine solche steht bis jetzt aus. Noch
einmal 1581 V 1439 sind die Beginen von Gengenbach durch einen
Güterkauf in Ohlsbach belegbar. Sie werden durch den Stadtschreiber
von Gengenbach als ihrem Schaffner vertreten. Beachtlich ist, daß also
offenbar zu einer Zeit, da sich solche kleine Schwesternschaften meist
längst aufgelöst haben (vgl. Offenburg!), eine solche noch in Gengenbach
bestand oder wohl wieder erstanden war. Denn zunächst ist sie doch
sicherlich in den Jahren der Gengenbacher Reformation untergegangen
gewesen. Daß es sich aber um einen Wirtschaftsvorgang im Rahmen eines
von den Beginen kommenden und nur noch unter ihrem Namen von
Organen der Stadt weitergeführten Vermögens, ohne daß das Beginen-
haus besetzt wäre, handeln würde, müßte erst erwiesen werden. Eine
solche Möglichkeit ist aber nicht ausgeschlossen.

In Sulz bei Lahr war die Klose von mehr als einer Schwester bewohnt;
aber nirgends ist von einer Meisterin die Rede: der erste greifbare Beleg
von 1340 o. T.,40 der von einer Schenkung von Gefällen in Kippenheim
und Lahr an die Klausnerinnen von Sulz spricht, nennt sie in der
Mehrzahl. Die Urkunde von 1405 o. T.41 nennt den Namen zweier
Klausnerinnen: Elisa von Brauenbach und Brigitta Hünoldin: sie
übergeben ihre Klause mit Haus, Hof, Acker, Matten und jährlichen
Gefällen und allem anderen Zubehör an das Kloster der Augustiner in
Lahr. Das sieht nach einer Beendigung dieses Klosnerinnenlebens aus,
nicht nur nach einer Übergabe der wirtschaftlichen Verwaltung. Sie sind
aber nochmal 1411 III 31 belegt41 a. Die Pfarrkirche Sulz war auch schon in
die Hände des Lahrer Klosters übergegangen und die Kirche incorpo-
riert.42 So dürfte auch die geistliche Betreuung der wohl nie mehr wie
zwei Klosnerinnen bei diesen Augustinern gelegen haben.

38 Ebd. 23

39 Ebd. 155

40 GLA 117/476 fol 4'.

41 Ebd. fol 6'.
41a GLA 27a/31.

42 Siehe oben S. 425.

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