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noch einmal in stand gesetzt wurde. Es hatte sich eine kleine
Antoniuswallfahrt entwickelt. Auch diese endete in josefinischer Zeit
(1790). Zwei für die Kapelle gestiftete Jahrtage wurden 1810 in die
Pfarrkirche Durbach übertragen.58
Zusammenfassend mag man die Frage zu beantworten suchen, wie weit
die Klosen oder kleinen Schwesterngemeinschaften Kontakte mit den
großen Orden und ihrer Spiritualität gehabt haben: es ist vor allem der
Franziskanerorden daran beteiligt: in Offenburg (damit auch in Ramers-
weier), in Oberwolfach, in Durbach liegt geradezu ein Unternehmen des
Offenburger Franziskanerkonventes vor. Sonst obliegt die Betreuung
den nahe liegenden Klöstern wie bei den Augustiner von Lahr für Lahr
und Sulz, den Benediktinern von Gengenbach für Gengenbach, den
Prämonstratensern von Allerheiligen für Oberkirch-Oberdorf wenigstens
was die Sorge um die wirtschaftlichen Angelegenheiten angeht,
während die geistliche Betreuung mindestens zeitweise in den Händen
der Straßburger Dominikaner lag; dabei haben diese Klöster meist auch
die zuständige Pfarrei inne. Weiträumige Verbindung läßt sich für das
vielfach in diese Richtung engagierte Zisterzienserkloster Tennenbach
für Herbolzheim belegen, dann für die Dominikanerinnen im Graben in
Freiburg für Rust. Bei Hofweier, Schutterwald, Stollhofen und Kippenheim
sind zunächst die Nachrichten zu dürftig, als daß sich für die Frage
etwas beibringen ließ. Aber vielleicht handelt es sich bei der einen oder
anderen Klose, so z. B. bei Stollhofen, die ihre Güter der Pfarrkirche
zukommen läßt, tatsächlich um eine von jenen, die ohne Anlehnung an
einen Orden bestanden und sich nur mit der Betreuung durch den
Ortspfarrer zufrieden gaben.
Nachtrag: Auch in Altdorf läßt sich eine Begine nachweisen; sie hieß
Ellina: 1326 V 1859.
58 Heizmann S. 3.
59 GLA 27a/7.
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