Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 487
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das rundbogige Portal mit Überdachung, darunter in Rollwerkumrahmung
eine Sandsteinplatte mit dem Wappen und Namen des Gründers
sowie der Jahreszahl 1631. Im Innern der Kirche stehen ein Hochaltar
und zwei Seitenaltäre. Die schönen Barockaltäre stammen aus dem Jahre
175721. Die alten Altäre waren so schadhaft geworden, daß Pater Adam
von Gündelwangen den Auftrag bekam, die neuen Altäre zu fertigen. Das
Gemälde des Hochaltar stammt, wie bereits oben erwähnt, vom Prager
Hofmaler Matthäus Gundelach. Der östliche Seitenaltar trägt als
Gemälde den Tod des heiligen Josef und der westliche Altar den Tod des
heiligen Fidelis von Sigmaringen. Sie wurden 1719 und 1729 angebracht
und stammen von dem Wolfacher Maler Johann Georg Hildtbrandt22. In
der Klosterkirche hängen auch die bedeutendsten Werke des Haslacher
Barockmalers Melchior Bernhard Eisenmann (1717-1772). Es sind dies
die zehn über zwei Meter hohen Apostelfiguren, welche seit 1954 an den
Seitenwänden der Klosterkirche angebracht sind23. An der Westwand ist
ein hölzernes Epitaph für den in der Kirche bestatteten Grafen Friedrich
Rudolf mit einer unten angestückten kleineren Tafel für den ebenfalls
hier beigesetzten Grafen Maximilian Franz24. Die Gruft der drei in der
Klosterkirche beigesetzten Grafen, Friedrich Rudolf (gest. 1655), Maximilian
Franz (gest. 1681) und Prosper Ferdinand (gest. 1704), liegt unter
dem Boden des Kirchenschiffes25. Die Stelle ist nur durch die besondere
Größe zweier Bodenplatten kenntlich.

Südlich an den Chor der Kirche schließt sich, nur durch zwei Türen
seitlich des Altares damit verbunden, der Mönchschor an. Dieser
vollständige Abschluß des Mönchschores gegen die Laienkirche hatte
sich Ende des Mittelalters im Klosterbauprogramm herausgebildet. An
der Ostwand der Kirche war früher ein gedeckter Gang vorhanden. Er
wurde 1661 zur Verbindung der neuerbauten Lorettokapelle mit der
Sakristei der Klosterkirche erstellt und hieß deshalb „Lauretanischer
Gang"26. Im Klostergebäude befindet sich das geräumige Refektorium
mit schöner Holzbalkendecke. Gleich daneben liegt die Küche, die früher
einen großen Rauchfang hatte sowie einen südlichen Ausgang nach dem
Garten. Das Dormitorium liegt im südlichen Obergeschoß über dem

21 Klosterchronik. 115ff.; F. F. Archiv Eccl., Vol. VI, Fasz. 3.

22 Klosterchronik, 56 u. 74. Vgl. auch Otto Göller, Graf Christoph II. von Fürstenberg und der Maler Matthäus
Gundelach, 110.

23 Ursprünglich befanden sich die Apostelfiguren in der Kirchein Mühlenbach. 1741 bekam Eisenmann den Auftrag, das
Langhaus der Mühlenbacher Kirche mit den Bildern der zwölf Apostel zu schmücken. Spater wurden sie aus der
dortigen Kirche entfernt. 1931 bekam sie das Haslacher Heimatmuseum, 1954 wurden sie an den Wänden der
Klosterkirche angebracht. Durch die Kriegswirren gingen zwei Apostelbilder verloren. Vgl. Manfred Hildenbrand.
Der Haslacher Apostelmaler Melchior Eisenmann. Offenburger Tageblatt v. 13. und 14.4.1971.

24 Kdm VII, 601 f.; Otto Göller, Das Epitaph des Grafen Maximilian Franz von Fürstenberg (1634 1681). Ortenau 26/1939,
137 ff.

25 Otto Geiger, Ein Besuch der Grafengruft im Haslacher Kapuzinerkloster. Ortenau 10/1923, 13 ff; Franz Schmider, Die
Fürstengruft in der Klosterkirche in Haslach. Schwarzwälder Volksstimme v. 8. und 9.8. 1913.

26 GLA 389/Zug. 1908. Nr. 100. Fasz. 75.

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