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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 496
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0496
Das Kapuzinerkloster Baden-Baden

Wolf gang Müller

Die Gründung eines Klosters für den Kapuzinerorden in Baden-Baden 1
hängt unmittelbar mit der Rückgewinnung der Markgrafschaft durch
den Sohn des Markgrafen Eduard Fortunat, dem Markgrafen Wilhelm,
zusammen, den die Vettern von Baden-Durlach nicht anerkennen
wollten, weil seine Mutter nicht aus fürstlichem Geblüte war. Seit 1594
hatte Baden-Durlach das Land besetzt und weithin zum evangelischen
Glauben geführt.2 Jetzt 1622, nach der Schlacht von Wimpfen, die für
Markgraf Georg Friedrich unglücklich ausging, kehrte Wilhelm im
Schutze des Siegers Tilly in seine Lande zurück und begann mit der
Rekatholisierung. Daß er außer den Jesuiten3 auch die Kapuziner dazu
benötigte, lag völlig in den Gegebenheiten dieser Zeit.

Merkwürdig ist der Dissenz, der anfänglich über die Frage entstand, aus
welcher Provinz die Patres erbeten werden sollen. Markgraf Wilhelm
dachte an die rheinische Provinz, zu der die Klöster der Diözese Speyer
gehörten - seine Hauptstadt Baden-Baden war gerade noch speyerisches
Bistum, der Oosbach dessen südliche Grenze - seine ihm 1624 angetraute
Gemahlin Katharina Ursula von Hohenzollern-Hechingen aber an
solche der schweizerisch-schwäbischen Provinz. Sie hatte offenbar mit
diesem von ihrer Heimat her Kontakt. Sie wurde unterstützt von
Christoph Pistorius, Domkapitular von Basel, und dessen Verwandte
M. Salome Aschmann, die die große finanzielle Unterstützung, die sie
dem Kloster zuzuwenden gedachte (5000 fl.), von dem Anschluß an diese
Provinz abhängig machte. Man suchte einen Ausweg, in dem der
Standort des Klosters gerade südlich der Oos im Bereich des Bistums
Straßburg gewählt wurde. Damit kam das Kloster zwar nicht in den
Bereich der Stadt zu liegen, sondern außerhalb ihrer Mauern vor die
Stadt, eine Position, die aber für ein Kapuzinerkloster nicht ungewöhnlich
war (vgl. Mahlberg, Haslach, Oppenau, Überlingen, Stühlingen

1 P. Romualdus, Historia provinciae anterioris Austriae fratrum minorum capucinorum (Campidunum 1747) 56-60;
Karl Reinfried. Das ehemalige Kapuzinerkloster zu Baden-Baden, FDA 28/1900, 307-318; Franz Xaver Lenz. Das
Kapuzinerkloster in Baden.Baden, Ortenau 18/1931, 114-127; 26/1939, 40-50; 27/1940, 188-190;

2 Horsf Bartmann, Die Kirchenpolitik der Markgrafen von Baden-Baden im Zeitalter der Glaubenskämpfe (1535 1622),
FDA 81/1961, bei 224 ff.

3 s. in diesem Bd. S. 530-544.

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