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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 508
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0508
zum Glauben des katholischen Landesherren ^nach der Auslösung der
Pfandschaft. Als Fürstbischof Franz Egon von Fürstenberg nun Weihnachten
1664 in Oppenau mit württembergischen Kommissaren zusammentraf
, waren auch Kapuziner dabei.4 Dies bedeutete aber noch nicht
den Anfang einer dauernden Niederlassung. Zu einer solchen mußten
noch einige Impulse ausgelöst werden. Den Anfang machte die badische
Markgräfin Anna, die in dem 5 km oberhalb Oppenau liegenden Antogast
als Badegast weilte und den Abt Annastasius Schlecht um einen der
Patres aus Allerheiligen zur Feier der Messe bat. Als dieser Wunsch nicht
ausreichend erfüllt wurde, ging sie an den Straßburger Generalvikar und
erbat die Bereitstellung von Kapuzinern.5 Sie hatte die ungenügende
Versorgung des Oppenauer Tales beobachten können.6

Die einzige Pfarrei des langgestreckten Tales hatte schon länger eine
St. Peterskapelle (Peterstal) und nun erst kürzlich in Griesbach eine
Marienkapelle - so der Bericht der Visitation von 1666.7 Die Gesamtseelenzahl
wird mit 1500 angegeben.8 Die Pfarrkirche lag nicht im
Städtchen selbst, sondern wie auch sonst häufig 1 km vor der Stadt auf
der Höhe - sie steht ja heute noch, nun als Friedhofskapelle - die Position
markierend, die der älteste Dorfkern, wohl außerhalb aller Hochwassergefahr
, gesucht hat.9 Obwohl sicherlich 3/5 der Pfarrangehörigen von
den verlorenen Höfen her sowieso einen weiten Weg zur Kirche hatten,
bei dem diese 10 Minuten über das Stüdtchen hinaus nicht mehr viel
ausmachten, empfand man die externe Situation der Pfarrkirche, in der
das Sakrament aufbewahrt ist, als nicht mehr richtig: die Visitation von
1699 verfügte die Übertragung des Sanctissimum in die Sebastianskapelle
der Stadt.10

Die Gesamtlage der Seelsorge glaubte man in der Richtung formulieren
zu können, die Bevölkerung sei ungenügend unterrichtet - ein ausreichender
Grund, um die Entsendung von Kapuzinern zu erbitten.

Als man damit Ernst machen wollte, hat ein Kundschafter der Kapuziner
doch dahin gewirkt, daß die Ansiedlung nicht in Peterstal, an das man

ohne Tendenz darzustellen versucht.
3 Vierordt 282-283, z.T. mit Berufung auf Romuald.
4. GLA 67/9.533.

5 Ebd. 534.

6 Bärsig 274.

7 FDA 30/1902. 315.

8 Ebd.

9 Diese Position der Dorfkirche vor der Stadt wiederholt sich ja in der Umgebung vielmal: in Gengenbach. Hausach,
Hornberg, Wolfaeh, Sehiltach, Villingen, Rottweil; s. Wolfgang Müller, Pfarrei und mittelalterliche Stadt im
Bereiche Südbadens, in: Neue Beiträge zur südwestdeutschen Landesgeschichte, Festschrift Max Miller. Stuttgart
1962; ders. Der Beitrag der Pfarreigeschichte zur Stadtgeschichte, Historisches Jahrbuch 94/1974, 69-88.

10 FDA 30/1902, 316.

11 GLA 67/9. 533.

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