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garten" (DG Bl. 7612.14) einen Schaber, im Gewann „Hinter dem Rebgarten" (DG Bl. 7612.14)
einen Pfriem und im Gewann „Zellmatt" (DG Bl. 7612.14) einen Bohrer und eine Pfeilspitze gefunden
. Alle Relikte sind aus Hornstein.
Bei einer Geländebegehung im Gewann „Alte Wage", genannt Altwog (DG Bl. 7512.5), vermutlich
einer ehemaligen Rheininsel nord-westlich von Altenheim, hat Thomas lieh Siedlungsreste,
spätmittelalterliche Scherben, ein Rebmesser, römische Scherben und ein gestempeltes Terra sigil-
lata Bodenstück gefunden. Es konnte der claudischen bis frühdomitianischen Zeit (ca. 41—85 n.
Chr.) zugeordnet werden und stammt von der südgallischen Töpferei CALUS aus La Graufesen-
que.
Anläßlich einer Feldbegehung wurde von J. Naudascher nord-westlich von Mahlberg im Gewann
„Eigenstüdle" (DG Bl. 7712.5) neben Bruchsteinen aus Mahlberger Blaubasalt mittelalterliche
Scherben, eine Bronzeschnalle und das Bruchstück einer verzierten Terra sigillata Schale aus der
Zeit Mitte 1. Jhd. bis frühes 2. Jhd. n. Chr. gefunden. Ein Teil dieser Gegenstände ist als Auffüllmaterial
in den letzten Jahren vom Stadtkern (Radbrunnengasse) angefahren worden.
Februar
Anläßlich einer Begehung wurde von J. Naudascher nord-westlich von Orschweier im Gewann
„Werb" (DG Bl. 7712.5) Eisenschlacke, römische Leistenziegelreste und eine Scherbe aus der
claudischen bis domitianischen Zeit (etwa 40—100 n. Chr.) gefunden.
Bei einer Geländebegehung wurden von Heinrich Koch aus Mietersheim nördlich von Mietersheim
im Gewann „Götzmann" (DG Bl. 7613.25) Siedlungsspuren und Scherben aus dem 14. Jhd.
entdeckt.
Bei einer Geländebegehung wurde von J. Naudascher südlich von Kippenheimweiler im Gewann
„Untere Breite" (DG Bl. 7612.25) eine weitere Eisenschmelze, Doggererzreste aus Ringsheim und
römische Scherben der „Dinglinger Töpferware" gefunden.
Im Gasthaus Sonne in Mahlberg wurde eine Arbeitstagung des Archäologischen Arbeitskreises
unter der Leitung von J.Naudascher abgehalten. Zur Tagung sind zahlreiche Mitarbeiter aus der
Oberen Ortenau und aus dem Kinzigtal erschienen. Auf der Tagesordnung waren Themen aus der
praktischen Archäologie.
März
Anläßlich einer Feldbegehung hat Walter Fuchs aus Auenheim nord-östlich von Auenheim im
Gewann „Hinter Hagenbündt" (DG Bl. 7313.20) neben römischen Scherbenresten von irdener
Ware auch Scherben von römischer Terra sigillata und Leistenziegelreste gefunden. Die beiden
Fundplätze weisen auf eine Besiedlung in der Römerzeit.
Auf der Durchfahrt hat Thomas lieh nördlich von Altenheim im Gewann „Stried Bünd" (DG Bl.
7512.3) an der Bundesstaße 36 vom Auto aus römische Trümmer entdeckt. Wegen den nur
schwach gebrannten Keramikresten und den wenigen Leistenziegel- und Bruchsteinresten dürfte
es sich hier um die Überreste eines kleinen Weilers einheimischer Bevölkerung der Römerzeit handeln
.
Vom Zug aus entdeckte J. Naudascher nördlich dem Aussiedlerhof von Gerhard Braunstein zwischen
Schutterwald-Höfen und Hofweier im Gewann „In der Vogtslache" (DG Bl. 7513.21) römische
Trümmer. Dabei handelt es sich möglicherweise um Mauerreste, von denen bereits der Archäologe
Schuhmacher im letzten Jahrhundert berichtete.
Bei einem Besuch des Zixenbergs, eines urkundlich nicht erwähnten Burgbergs nördlich von Niederschopfheim
, wurden von Otto Ehret aus Niederschopfheim und J. Naudascher neben mittelalterlichen
Hohlziegeln auch sehr große Backsteine, sogenannte „Klosterbrocken", im Hangschutt
unmittelbar unterhalb des Burgplateaus im Burggraben gefunden. Sie weisen darauf hin, daß neben
den auf dem benachbarten Sporn festgestellten Gräbern der Merowingerzeit eine vermutete
Holzburg, später in Stein aufgeführt war.
Bei einer Geländebegehung hat Heinrich Koch etwa 450 m südlich der restaurierten Mauerreste
von Friesenheim im Gewann „Obere Matten" (DG Bl. 7613.13) an der vermuteten römischen
Hauptroute Nord-Süd eine Bronzespitze mit zwei aufgebogenen Kettenösen für eine Querstange
gefunden. Die Fundstelle auf der auch sonstige römische Reste festgestellt wurden, liegt am Ab-
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