http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0024
zweig einer römischen Seitenstraße. Sie führte nach den im letzten Jahrhundert bei der Kirche von
Hugsweier entdeckten römischen Trümmern.
Bei einer Geländebegehung wurde von F. Heimburger, H. Koch und J. Naudascher auf einem bereits
früher von J. Naudascher entdeckten römischen Trümmerareal nördlich von Neu-
Langenwinkel im Gewann „Bruhenhausenwinkel" (DG Bl. 7612.16) eine rechteckige Verfärbung
festgestellt, auf der er eine Menge römischer Leistenziegel, die durch Überhitzung dunkel und
glashart waren, beobachtete. Ein unmittelbar daran anstehendes Rotton-Areal aus Ablagerungen
der Schutter, auf dem ebenfalls Leistenziegel und römische Scherben der „Dinglinger Ware" gefunden
wurden, lassen auf eine römische Ziegelei schließen.
Bei einer Geländebegehung hat Walter Fuchs im Gewann „Epsmatt" (DG Bl. 7313.20) bei Auenheim
römische Scherben und Leistenziegelreste, die auf eine kleine Ansiedlung in der Römerzeit
hinweisen, gefunden.
Bei einer Geländebegehung hat Ernst Gleichen aus Allmannsweier am jüdischen Friedhof von
Nonnenweier im Gewann „Auf dem Rebgarten" (DG Bl. 7612.14) eine steinzeitliche Klinge und
einen Schaber gefunden.
Auf einen Hinweis von Gerhard Braunstein vom Aussiedlerhof in Hofweier wurde unmittelbar
östlich der Bahn im Gewann „Auf dem Brügel" (DG Bl. 7513.21) ein Trümmerareal mit vielen
Bruchsteinen, mittelalterlichen großen Flachziegeln und großen Backsteinen, sogenannte „Klosterbrocken
", gefunden. Bei der Fundstelle, die in einem sumpfigen Gelände am Dorfbach liegt,
handelt es sich wahrscheinlich um das Areal, auf dem die „Binzburg", eine mittelalterliche Tiefburg
, gestanden hatte.
Um die Überwachsungen des Mauerwerks alter Bergwerkanlagen am Rötelberg bei Ringsheim zu
stoppen, trafen sich Forstdirektor Braun aus Euenheim als Beauftrager des Naturschutzes, J.
Naudascher als Beauftragter des Landesdenkmalamts Abt. Bodendenkmalpflege und Klaus
Bosch aus Ringsheim vom Archäologischen Arbeitskreis. Die von Dr. Schmidt-Thome, Landesdenkmalamt
Freiburg, vorgeschlagenen Sicherungsmaßnahmen wurden an Ort und Stelle diskutiert
. Man kam überein, daß die Beseitigung der Hecken und Sträucher notwendig ist und keinen
hemmenden Natureingriff bedeutet. Sie sollen darum außerhalb der Schonungszeit beseitigt werden
.
April
Anläßlich von Baumaßnahmen in der Kirche St. Peter von Rust sind freiwillige Helfer der Kirchengemeinde
auf mehrere Gräber im Kircheninnern und auf den Rest eines Bronzearmreifs gestoßen
. Da eines der Gräber in der Kirchenachse vor der Chorschranke der ehemaligen mittelalterlichen
Kirche lag, wird hier von einem bedeutenden Toten ausgegangen. Die übrigen Gräber lagen
im später erweiterten Kirchenschiff. Der gefundene Bronzarmreif stammt ebenfalls aus dem
Kircheninnern und ist möglicherweise ein Relikt der Hügelgräber-Bronzezeit. Die Funde wurden
im Auftrag des Landesdenkmalamts von J. Naudascher aufgenommen.
Mai
Anläßlich einer Flurbegehung hat Walter Fuchs nördlich von Kork im Gewann „Oberfeld" (DG
Bl. 7413.8) römische Siedlungsspuren entdeckt. Er fand dort neben römischen Leistenziegelresten
, Terra sigillata und Hüttenlehm von Holz-Lehmhäusern.
Anläßlich von Baumaßnahmen wurden von Wolfgang Westermann aus Biberach in Prinzbach eine
Schleuderkugel aus Stein (Dm ca. 0,20 m) und Mauerwerk von erheblicher Stärke (ca. 2 m) sowie
Scherben aus dem 13. Jhd. gefunden. Der Fundplatz war wenige Meter von dem ehemaligen
„Unteren Tor" innerhalb der früher ummauerten Stadt. Bei dem Mauerwerk handelte es sich
wahrscheinlich um Teile der alten Wehranlage.
Juni
Bei Kanalisationsarbeiten sind Arbeiter bei Schmieheim im Gewann „Riedacker/Steinhalde"
(DG Bl. 7713.7) unter einer ca. 1,80 m tiefen Lehmschicht auf zwei verrostete Eisenstangen gestoßen
, die nach der Konservierung als alamannische Webschwerter identifiziert werden konnten.
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