http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0025
Eisenluppe aus Doggereisenerz von Ringsheiin, gefunden an der alainannischen Grubenhüllen-
siedlung bei Schinieheiin.
Der Bauingenieur Wolfgang Müller aus Mahlberg meldete den wertvollen Fund. Bei einer Sondierungsgrabung
fand dann der Schüler Rene Naudascher aus Mahlberg in fast 2 m Tiefe eine faustgroße
Eisenluppe und Doggererzreste aus Ringsheim. Der Mitarbeiter im Archäologischen Arbeitskreis
Manfred Schwantner aus Altdorf barg dabei Reste eines beinernen Kammes und einige
Scherben. Die Scherben, Holzreste eines Tellers und zwei Messerchen weisen in die frühe alemannische
Zeit. Ungeklärt bleibt der Verwendungszweck einer Knochenspitze. Dagegen künden
Sandsteinplatt und vor allem Rutenabdrücke in Hüttenlehm, die in ca. 2 m Tiefe in einer Kulturschicht
gefunden wurden, von alamannischen Grubenhäusern.
Juli
Zusammen mit OstR. Collmann und OstR. Zahoransky führte J. Naudascher eine archäologische
Projektwoche mit Schülern der Oberstufe des Grimmelshausen-Gymnasiums Offenburg durch.
Neben dem Geschichtsunterricht wurde des Thema „Archäologische Feldmethode" an Hand von
Funden sowie mit Kartenmaterial und Lichtbildern behandelt. Es folgte eine Exkursion zur Ausgrabung
des römischen Gebäudes bei Niederschopfheim und zu den restaurierten Resten der römischen
Straßenstation bei Friesenheim. Mit einem Vortrag von J. Naudascher zur „Römerzeit in
der Ortenau" wurde die Projektwoche abgeschlossen.
August
Nachdem der Schüler Jürgen Kiefer auf dem Aushub einer Baugrube an der Ecke Vogesen-
Hauptstraße in Urloffen mit Menschenschädeln spielte und Gebhard Schmidt sowie Peter Kirn
die Relikte nach Hause brachten, wurde die Kriminalpolizei Offenburg über den makaberen Fund
verständigt. Die eingeleiteten Ermittlungen ergaben, daß schon seit Jahrzehnten alle möglichen
Fundgegenstände in diesem Gebiet geborgen wurden. Das sofort verständigte Landesdenkmalamt
Freiburg, Dr. Schmidt-Thome, beauftragte J. Naudascher damit, die Baugrube näher zu untersuchen
. Unter der Mitwirkung von Helene Heinrich aus Herbolzheim und Karl Maier aus Appenweier
wurden die Grubenwände abgeschabt und dabei Gräberspuren im Grubenprofil festgestellt.
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