http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0064
Schiltach, Merianstich 1643. Die Kirche liegt jenseits der Schiltach außerhalb des Städtchens, das
sich unter der Burg den Berg hinauf erstreckt.
Es war in etwa mit einer Mauer umzogen, die aber die tiefer und jenseits der
Schiltach liegende Kirche nicht umfaßte. Wieder war der Weg zur Pfarrkirche
für die Einwohner des Städtchens über einen Wasserlauf zu nehmen, von
einem ansteigenden Berg hinunter über die Brücke zu der wieder höher liegenden
Kirche.
Ob Prinzbach, heute eindeutig ein Dorf, je wirklich ein Städtchen war, wurde
lange bestritten. Nun ist aber der Nachweis erbracht:32 durch einen dort betriebenen
Silberbergbau ist im 13. Jahrhundert ein Städtchen rasch aufgeblüht,
aber nach dessen Rückgang auch bald wieder verwelkt. Noch bis 1500 läßt
sich der Stadtcharakter archivalisch nachweisen. Die Stadt hatte zwei Tore;
Mauer und Graben sind heute noch im Gelände zu erkennen. Sie liegen am
rechten, südlichen Ufer des Prinzbachs und zeigen in ihrem Verlauf33 eindeutig
, daß sie nicht auf die andere Bachseite hinübergegriffen haben. Dort steht
aber die Pfarrkirche St. Mauritius, allerdings nahe dem Platze, den das Städtchen
eingenommen hatte. Daß sie älter ist als die Stadt, dürfte keinem Zweifel
unterliegen.34
32 H. Ammann, R. Metz. Die Bergstadt Prinzbach im Schwarzwald. Alemannisches Jahrbuch 1956,
S. 283—313; bei Keyser (Anm. 1) noch nicht berücksichtigt, da bei der Aufstellung der Liste badischer Städte
, die dem Badischen Städtebuch zur Orientierung diente, dieser Aufsatz offenbar noch nicht vorlag; vgl.
Die Ottenau 51/1971, S. 159—160
33 Siehe den Plan bei Ammann-Metz (Anm. 32) S. 299
34 Ebd. S. 289
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