http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0086
dem Kloster Güter. Wo diese Güter liegen, wird in der betreffenden Urkunde
nicht genannt. Die Lokalisierung des Eberhard von Haslach nach Haslach bei
Freiburg, wie sie der Herausgeber des Fürstenbergischen Urkundenbuches
andeutet27, erscheint uns als eine reine Hypothese, die auf keinen Fall durch
die räumliche Nähe von Tennenbach zu Freiburg-Haslach gestützt werden
kann. Eberhard von Haslach wird ausdrücklich als Ministeriale des Grafen
Egino V. von Urach-Freiburg, des Ahnherrn des Hauses Fürstenberg, bezeichnet
. In der Auseinandersetzung mit Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen
um das Erbe der Herzöge von Zähringen konnte sich Egino V. vor allem
auf seine beiden Stützpunkte im Kinzigtal, Haslach i. K. und Hausach28 stützen
, was insbesondere durch den Silberbergbau, der damals schon im mittleren
Kinzigtal eine Rolle spielte29, sehr wichtig war. In und um Haslach i.K.
wohnten zu jener Zeit zahlreiche Ministeriale der Grafen von Urach-Freiburg,
die den Silberbergbau im Raum Haslach i.K. betrieben und für den Schutz des
Bergbaureviers verantwortlich waren30. Eberhard von Haslach war mit großer
Sicherheit einer dieser Ministerialen.
Unter ,,Steinach" werden im Tennenbacher Güterbuch Besitzungen des Klosters
in Welschensteinach angegeben. Luzige, die Witwe des Ritters Berthold
von Hüfingen, vermachte Tennenbach am 8. 3. 1341 ihr anteiliges Zehntrecht
in Welschensteinach „under der kilchen"3'. Offensichtlich besaß vorher ihr
Gemahl, Ritter Berthold, das Zehntrecht in Welschensteinach, welches nach
seinem Tode (1316) auf seine Witwe Luzige und seine Tochter Katharina anteilig
überging. Nachdem letztere früh starb und ihren Zehntanteil den Herren
von Tennenbach übertrug, verfügte Luzige, daß ihr Anteil vorzeitig an das
Kloster gehen sollte. Als Zeugen dieses Vertrages werden genannt Markgraf
Heinrich von Hachberg, Graf Egen von Fürstenberg, Ritter Rudolf von
Schnellingen, Ritter Berthold von Ramstein, Ritter Hamann von Hüfingen sowie
der Haslacher Vogt und Schultheiß Claus von Büchern.
Schon 1215 bekam das Kloster Tennenbach von Heinrich von Lahr, einem
Ministerialen der Markgrafen Hermann und Friedrich von Baden, ein Gut in
der „Breitebnet" geschenkt32. J.B. Kolb lokalisiert die „Breitebnet" nach
Spitzenbach (Gemeinde Siegelau)33, was bereits von Heinrich Maurer in Frage
27 FUB, I, S. 105, Anmerkung.
28 Heinrich Büttner, Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, Ahnherr des Hauses Fürstenberg.
Donaueschingen 1939, S. 17.
29 Vgl. Alfred Schmid, In Haslach gräbt man Silbererz...In: Haslach im Kinzigtal — Aus Geschichte und
Brauchtum a.a.O., S. 21 ff.
30 Manfred Hildenbrand, Haslach im Kinzigtal — 700 Jahre Stadtrechte a.a.O., S. 14; derselbe, Gründung
und Gründer der Stadt Haslach im Kinzigtal. In: „Die Ortenau" 54, 1974. S. 265/266.
31 Tennenbacher Güterbuch, a.a.O., Spalte 1095/1096, S. 448/449. Vgl. auch FUB, II, Nr. 227, S. 146 sowie
Kurt-Erich Maier, Geschichte von Welschensteinach, Waldkirch 1966, S. 45.
32 FUB, I, Nr. 125. S. 79, Urkunde v. 15. 3. 1215.
33 J.B. Kolb, Historisch-statistisch-topographisches Lexikon von dem Großherzogtum Baden, III, Karlsruhe
1816, S. 277.
84
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0086