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nach Möglichkeit begünstigen. Ein Theil des Klosterhofes ist mit einer 12
Schuh hohen Mauer, und der andre von dem Schutterfluß umgeben.
Außer der vorbehalten werdenden Pfarrkirche und Pfarrwohnung, sind die
Bestandtheile folgende:
1) In dem eigentlichen Klostergebäude befinden sich im untern Stock 40, im
obern 44, zusammen 84 Zimmer, worunter 3 große Säle, 56 heizbar, und
18 tapeziert sind, mit 4 Küchen. Unter demselben sind 4 gewölbte Keller,
worein gegen 9000 Oehm Wein, oder ungefähr 270 Fuder neuen Badischen
Maases gelegt werden können, nebst mehreren Gemüß- und Einschlagkellern
.
2) Das rechte Flügelgebäude enthält oben mehrere wohl eingerichtete Speicher
zu ungefähr 3000 Viertel, oder im neuen Badischen Maase 2400 Malter
Früchten und Platz zu einer Vorrichtung auf noch 1500 bis 2000 Viertel
. Unter demselben befinden sich mehrere beschlüßige Remisen für Wägen
, Baumaterialien, Brennholz etc., sodann Scheuren zu wenigstens 30 000
Fruchtgarben, und überflüßiger Platz zur Heu- und Oehmd-Speicherung,
ferner Stallungen zu 50 bis 60 Pferden und 30 Stück Rindvieh.
3) Hinter diesem rechten Flügel stehen in einem abgesonderten Hof Nebengebäude
mit drey Wohnungen, die ehemals von dem Kiefer, Schreiner
und Melker benutzt wurden, nebst verschiedenen Remisen, und kleineren
Vieh- und Geflügelställen.
4) Auf dem linken Flügel steht die zweystöckigte Mahlmühle mit 2 Gängen,
und einer Hanfreibe, Gyps-, Schleif- und Oehlmühle, sodann die ehemalige
Metzig, Schmidtwohnung, und Werkstätte sammt Waschhaus, welche
sämmtlich in der zweyten Etage viele Zimmer für Domestiken enthalten.
5) Hinter diesem Gebäude ist der sogenannte Schweinhof mit Stallungen.
6) Der Hof ist 2 Morgen groß, und in demselben befindet sich ein Bassin
nebst einem neu angelegten Gemüsgarten.
7) Am Ende dieses Hofs liegt der vormalige Klostergarten, welcher ein-
schlüßlich der Wege 9 Morgen groß ist, mit einem von Quatersteinen erbauten
Gartenhause, und einem Bassin mit Springbrunnen.
Der Garten selbst ist zu ökonomischen Benützungen wohl eingerichtet,
mit den schönsten Obstbäumen besetzt, und 1/2 zu einer Obstbaumschule
angelegt, worinn wenigstens 10.000 veredelte und eben so viele Wildstämme
stehen. Eine Lindenallee und ein hübsches Bosquet umziehen den
Garten oberhalb gegen den Schutterfluß, und auf der Seite gegen den Hof
enthält er einen Fischweyer.
Zur andern Seite des Gartens steht die Gärtnerwohnung mit einem Ausgang
auf die Dorfstraße.
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