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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 223
(PDF, 65 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0225
1903

Gesamtaufwand:
Staatszuschuß:

Gesamthaushalt:
Personalaufwand:
Sachlicher Aufwand
Einnahmen:
Staatszuschuß:
Jährlicher Zuschuß
für einen Kranken:
täglicher Zuschuß:

742 595 M

142 333 M
1 563 066 M
1 058 906 M

504 160 M
1 077 158 M

485 908 M

1930

613,20 M
1,68 M

4. Das Ende der Rienau

1842 begann die Heil- und Pflegeanstalt Illenau ihre segensreiche Tätigkeit
zum Wohle der Geisteskranken. 1940 — 2 Jahre vor ihrem 100jährigen Jubiläum
— wurde sie auf Befehl Hitlers zusammen mit andern staatlichen Irrenanstalten
geschlossen. Von Seiten der Illenau gab es für diese Maßnahme keine
Gründe.

Die Illenau in den letzten Jahren ihres Bestehens

1940 war die Illenau mit 713 Patienten belegt. Zu ihrer Betreuung und Versorgung
standen etwa 300 Personen zur Verfügung. Einige der ruhigen besseren
Abteilungen waren seit einigen Jahren nicht belegt. Dies war durch die Verarmung
vieler besserer Kreise des Mittelstandes infolge der Wirtschaftskrisen
verursacht, so daß es ihnen aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich war,
eine Heilanstalt aufzusuchen. Andere blieben fern, als 1933 das „Gesetz zur
Verhütung erbkranken Nachwuchses" erlassen wurde, auf Grund dessen auch
Geisteskranke sterilisiert werden konnten. Sie suchten, um einer Zwangssterilisierung
zu entgehen, Hilfe in einem Sanatorium oder ließen sich zu Hause
behandeln. Dagegen waren die unruhigen Abteilungen zeitweise überfüllt. Zur
Entlastung wurden 1934 100 Kranke in die neueröffnete Anstalt Rastatt überführt
. Eine dauernde Raumnot bestand nicht, da durch Um- und Neubauten
genügend Platz zur Unterbringung und zur Behandlung geschaffen worden
war.

Seit 1929 lag die Leitung der Illenau in den Händen von Hans Römer, der die
Anstalt im bewährten Illenauer Geist führte und zusammen mit einer Anzahl
tüchtiger Ärzte bestrebt war, neuere Erkenntnisse und Methoden in der Behandlung
der Patienten anzuwenden. Schon früher hatte man, um den Gefängnischarakter
zu mindern, der den Gebäuden anhaftete, die Gitter vor den
Fenstern entfernt, wo man glaubte, es verantworten zu können, ebenso die
Mauern niedergelegt, die die Höfe und Gärten umgaben und durch lebende
Zäune ersetzt. Zuverlässigen Kranken, besonders Rekonvaleszenten gewährte

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