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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 238
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Georg Schöner, ein Steinacher in Amerika

Erich Obert

Große Erfolge, Anerkennung und Auszeichnungen aber auch harte Schicksalsschläge
und Verzweiflung waren die Wegbegleiter des Geistlichen und Dozenten
Dr. Georg Schöner.

Am 21. März 1864 erblickte das „Jergli" als drittes Kind der Eheleute Xaver
Schöner und Franziska Wernet im Zinken Lachen das Licht der Welt. Der
kleine Weiler wird schon 1380 als „Hoff zue Lache" erwähnt. Von den 8 Geschwistern
starben 6 im Kindesalter, während sein älterer Bruder Cyriak auch
nur 33 Jahre alt wurde. Schöners Vorfahren waren einige Zeit im Einet wohnhaft
und stammten vom Baberast im nahen Welschenbollenbach.

Was wir von Georg Schöner wissen, ist, gemessen an seiner Leistung als Gelehrter
und Priester, nur lückenhaft und unvollständig. Dies ist bedingt durch
die Vernichtung vieler Schriften und Aufzeichnungen beim Brand seines
Wohnhauses im amerikanischen Brooks, ebenso durch den Verlust der lebhaften
Korrespondenz, die Schöner mit einigen Steinachern führte. Briefe, Gedichte
, Erzählungen wie Tagebücher, die über den Ozean in seine alte Heimat
kamen, gingen infolge Unkenntnis ihres Wertes verloren. Dennoch, was noch
gefunden und zusammengetragen werden konnte, sollte ausreichen, um ein
ungefähres Bild dieses mit außerordentlichen Geistesgaben ausgestatteten
Sohnes unserer Heimat zu zeichnen.

Dr. Schöners Leben war maßgeblich beeinflußt und geprägt von tiefer Religiosität
, der Liebe zur Natur, zur Kunst und eine ungestillte Sehnsucht nach
der Heimat. Als 73jähriger schreibt Schöner: „Wie würde ich mich freuen,
wenn ich die Schneekapelle mit ihrer Pieta noch einmal sehen könnte, wo ich
in den Schuljahren oft an ihr vorbei und nie fehlte hineinzugehen; schon als
fünfjähriger Bub begleitete ich meine Großmutter bei ihrem täglichen Besuch
im Schneekäpelle, das hat wohl dazu beigetragen, daß ich allem entsagte und
Priester wurde." Auch als von der Wissenschaft anerkannter Biologe und Botaniker
sowie als „Vater der Rosen" betitelt, läßt uns der Mensch Schöner einen
Blick in seine Seele tun, wenn er bekennt: „Die Gnadenmutter von der
Steinacher Schneekapelle begleitet mich bei meinem Wirken, wenn ich mich
mit den Rosen beschäftige. So ist es die „geheimnisvolle Rose", an die ich
denke. Wie oft wird Georg Schöner sich an die Kinderzeit erinnert haben, wo
er als „s'Jergli" an die Decke der Kapelle geschaut, um die Sinnbilder der

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