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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 278
(PDF, 65 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0280
Ohlsbach

Ohlsbach zeigt auf seiner nordwestlichen Grenze, von der Kinzig über das Hohe
Horn und Rodeck bis zur Brandeck, eine Reihe von Wappensteinen. Diese
1787 gesetzten Bannsteine zeigen eine sorgfältige Bearbeitung. Für sie wurde
von Sutter der Begriff Adlersteine geprägt. Von diesen schönen Steinen stehen
von ehemals 48 nur noch 21. Viele sind durch ganz gewöhnlichen Diebstahl
verlorengegangen. Bedauerlich ist vor allem auch der Verlust des Dreimärkers
an der Kinzig, den neben dem Gengenbacher und Ortenberger Gerichts-
Wappen dasjenige von Zunsweier zierte (Abb. 1921). Zwischen der Reichsstadt
Gengenbach (Abb. 20) mit ihrem Ohlsbacher Bann und dem Gericht Ortenberg
der Landvogtei Ortenau (Abb. 21) wurde die Grenze 1787 neu beschrieben
und durch diese Adlersteine festgelegt22. Die Reichslandvogtei Ortenau
war hier mit den Stäben Ortenberg und Zell (jetzt — Gemarkungen Ortenberg
, Fessenbach und Zell-Weierbach) der Nachbar des reichsstädtischen
Gengenbach. Auf der Brandeck stößt die Grenzlinie zwischen Zeller und Ohlsbacher
Bann auf die alte Herrschaft Staufenberg mit Durbach. Der Dreibannstein
Nr. 48 mit den drei Wappen beschließt und krönt die einstmalige Territorialgrenze
.

Der Ohlsbacher Gemeindewald-Distrikt Riesenwald (1805: Rissenwald23), ehemals Wald des Fessenbacher
Rießhofes24, grenzt an den Ortenberger und Zeller Bann mit den alten Abteilungs-
Namen „Beim Eselsbrünle", „Forlenbihl", „Hohhorn", „Finsterdobel" (Südabhang der Rodeck
), „Buchwald", „Rappendobel". Nach forstwirtschaftlicher Neueinteilung der Abteilungen
bildet die ganze Kammlage heute die Abteilung „Hohes Horn".

Ein Auszug aus dem „Ban buchlin der Statt Gengenbach" (auf dem äußeren Titelblatt: Weid-
gangbüchl. der Stadt Gengenbach. 15. Jahrh.) zeigt den Wandel der Namen im Laufe der Jahrhunderte
. Die heutige Grenze von Offenburg-Fessenbach und Offenburg-Zell-Weierbach einerseits
und Ohlsbach andrerseits (damals Grenze zwischen Zeller und Ohlsbacher Bann), die vom
Hohen Horn und von der Rodeck über Bühlhof, Hohen Bühl, Fritscheneck zur Brandeck verläuft
, wurde uns so überliefert:

,, . . . Rüssenwalt hin vntz (= bis) vff das horn, vnd vom hörn herabe. vntz an Rot eck. vnd do-
nach vff die rechthand, den walt durchnyder, an des vitz Kams gut, oben im waltbach. vnd hinuff
der schneschmeltzy nach, vntz an des bentzen gut. ob dem tiefftal, Donach ob dem hagspring hinuff
, der schneschmeltzy nach, vnd neben des Schillings gut, ob dem Ror hin vff die brandeck25."

21 S. Schülj, Historischer Ecklochen für drei Gemarkungen entwendet, in: Offenburger Tagebl. 10. 4. 1981

22 GLA Gengen bach 202/165

23 vgl. Karten-Verz. „Plan vom Ohlsbacher Rissenwald"

24 vgl. Anmerk. 3

25 GLA Nürnberg, German. National-Museum Nr. 99

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